Über welche Mechanismen können digitale Spiele unser psychisches Wohlbefinden verbessern? Und wie kann man Games in der Psychotherapie einsetzen? Über diese und weitere Fragen sprach Jessica am 25. August 2021 mit Nicole Dittmer vom Deutschlandfunk Kultur. Neben den bereits in Podcast-Episode 031 diskutierten Mechanismen wie dem Erleben von Kompetenz, Autonomie und Verbundenheit mit Anderen und damit dem Befriedigen von menschlichen Grundbedürfnissen stand die Psychotherapie im Fokus des Gesprächs.

Das Gespräch ist hier nachzuhören.

Titelbild: cogdogblog, (Via Wikipedia Commons), CC0 1.0 (bearbeitet)

Spiele für psychotherapeutische Zwecke

Neben breit gefächerten Einsatzmöglichkeiten von Unterhaltungsspielen ist in der Psychotherapie auch die Nutzung von dezidiert für die Therapie entwickelten Spielen denkbar. Im deutschsprachigen Raum werden unter anderem von der Universität Zürich Spiele wie Schatzsuche und Ricky und die Spinne entwickelt, die Elemente aus der kognitiven Verhaltenstherapie aufgreifen. Die Homepage stellt umfassende Informationen und Materialien für therapeutisches Personal zur Verfügung und zeigt, wie die Spiele genutzt werden können. Dabei steht das spielerische Beibringen und Einüben verhaltenstherapeutischer Konzepte und die Psychoedukation im Vordergrund.

Digitale Spiele können Psychotherapie für einige Zielgruppen, insbesondere Kinder und Jugendliche, attraktiver gestalten und helfen, Therapieprozesse zu strukturieren. Das psychotherapeutische Gespräch und die therapeutische Beziehung als wichtigen Einflussfaktor für das Gelingen einer Therapie können sie allerdings nicht ersetzen. Bis Games in der Psychotherapie breitenwirksam eingesetzt werden, wird vermutlich noch einige Zeit ins Land ziehen: Das Wissen um dezidiert therapeutische Spiele und deren Einsatzmöglichkeiten ist in Fachkreisen noch recht begrenzt.

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3 comments on “Games in der Psychotherapie – Interview beim DLF

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Comments

  1. Also ich finde ja das Videospiele komplett unterschätzt werden. Gerade in den Bereichen von Therapiemöglichkeiten. Es ist ja mittlerweile nachgewiesen das Menschen die lange Zeit ans Bett gefesselt sind, mit VR Technik wieder ein Stück leben zurück bekommen können und sich das sehr positiv auswirkt, aber was mich persönlich beeindruckt hat ist wie Games in der Lage sind Menschen, die selbst nicht betroffen sind, psychische Krankheiten näher zu bringen und zu erklären. Ich selbst bin psychisch soweit stabil, manchmal glaube ich von mir selbst das ich leicht soziopathisch bin, aber das ist Nebensächlich, nichts was mich in irgendeiner Form beeinträchtigen würde, aber als ich zum Beispiel das Spiel Sea of Solitude gespielt habe habe ich sehr viel gelernt und es hat mich durchaus beeindruckt. Ich hab auch verstanden das Protagonistin Kay vor allem ihre eigene Vergangenheit und ihre Ängste verarbeiten muss um wieder ins Leben zurück zu finden. Aber auch einfachere Titel wie Hellblade Senuas Sacrifice oder Journey haben durchaus ihre Wirkung auf mich gehabt.

    Ich bin davon überzeugt das Spiele durchaus sehr viel Macht besitzen können. Immerhin weiß ich alleine nur aufgrund von Spielen wesentlich mehr über die Mythologie der Wikinger, was ein Medjai ist oder das Krieg immer gleich bleibt, ich kenne den Preis der Freiheit und habe viele Grenzerfahrungen machen dürfen in mehr als 30 Jahren Gamerkarriere… und trotzdem bin ich immer wieder gerne dabei!

    LG Frank