Digitale Spiele bringen weit mehr Hürden ins Feld als andere Medien, findet unsere Gastautorin Aurelia Brandenburg. Man braucht nicht nur spezielle Kenntnisse über Spiele (Gaming Literacy), sondern muss viel Geld und Zeit investieren, um den Bildungsstand zu halten. Das führt auch zu Gatekeeping.

Wer jemals ein noch so kleines Spiel designt oder auch nur eine gemütliche Pen-and-Paper-Kampagne geleitet hat, weiß: Der schwierigste Teil ist oft nicht, Spieler*innen eine dramatische Hintergrundgeschichte vor die Nase zu setzen, sondern sie möglichst subtil dazu zu bewegen, einfach nur diese eine Sache zu tun, die sie in der Handlung oder einem Level weiterbringt. Im Grunde also einfach ein kommunikatives Dilemma: Wie teile ich Spieler*innen mit, was sie tun müssen, ohne die Spannung wegzunehmen oder sie sogar zu nerven? Und auch wenn digitale Spiele dafür ganz unterschiedliche Wege kennen, läuft einiges dann doch wieder auf eine Sache hinaus: Intuition. Und das ist nicht ganz unproblematisch.

Denn sehe ich mich nur in meinem eigenen Freundeskreis um und denke an die Leute, die eigentlich nichts mit Spielen am Hut haben, aber im Laufe der letzten Jahre doch mal das eine oder andere Spiel – meistens auf meine Empfehlung hin – angefasst haben, dann fallen mir Unmengen an Situationen ein, in denen genau dieses Verlassen auf Intuition eine Barriere nach der anderen aufgebaut hat.

Eine Freundin ist von der Reitmechanik in Skyrim so verwirrt worden, dass sie drauf und dran war, nur zu Fuß durch die Spielwelt zu marschieren. Eine andere ist an einer Hauptmission in Dragon Age: Inquisition ewig gescheitert, weil ihr nicht bewusst war, dass sie ihre Ausrüstung gegen bessere austauschen kann. Wieder eine andere hat schon im Tutorial von Deponia eine ganze Weile gebraucht, um zu verstehen, was sie tun soll, weil ihr das Genre Point & Click vollkommen fremd war. Alle drei sind junge, kluge und gebildete Menschen, aber allen Dreien fehlte eine einzige scheinbar banale Information, um zu wissen, wie sie hier mit einem Spiel umzugehen hatten.

Was macht man eigentlich hier? | Bildquelle: Daedalic [Deponia]

Intuition?

Denn die Basis dieser Intuition kommt natürlich nicht aus dem Nichts, sondern beruht auf der Kenntnis anderer Spiele und ihrer Mechaniken. Habe ich Minecraft gespielt, finde ich mich vermutlich auch sehr schnell in No Man’s Sky oder den meisten anderen Sandbox-Spielen zurecht. Kenne ich The Witcher 3, verstehe ich vermutlich auch Assassin’s Creed: Origins. Und wenn ich einmal raus habe, dass rote Fässer einfach explodieren müssen, dann komme ich vermutlich auch im nächsten oder übernächsten Spiel wieder darauf. Wenn ich aber nie oder vielleicht auch nur selten moderne Spiele anrühre, dann tun sich hier einige Hürden auf: Woher weiß ich denn, dass ich in einem RPG vermutlich die Augen nach besserer Ausrüstung offen halten sollte? Woher weiß ich denn, wie ein Fähigkeitenbaum funktioniert? Oder mit welcher Taste ich in der Regel einen Angriff ausführe? In welche Richtung ich laufen sollte, wenn ich gerade mal nicht weiterkomme?

Die naheliegende Antwort ist natürlich, dass diese Dinge irgendwie auf der Hand liegen. Das Zahnradsymbol kenne ich auch von vielen anderen Programmen. Die Richtung, in der es weitergeht, ist wahrscheinlich irgendwie immer nach vorne und Tastenbelegungen werden meistens wenigstens kurz einmal eingeblendet und sich dann irgendwo im Hauptmenü in den Einstellungen auch nochmal vergraben. Aber schon um nur darauf zu kommen, dass ich diese Information im Menü noch einmal finde, setzt einige Kenntnisse voraus. Aus anderen Spielen, Programmen oder Medien.

Brauch ich das oder kann das weg? | Bildquelle: EA / Bioware [Dragon Age: Inqusition]

Wer spielen will, muss lernen

Und so banal diese Beispiele vielleicht klingen: Die größten Hürden für Spieler*innen, die nie Videospiele spielen, aber eigentlich Interesse am Medium hätten, sind genau das, banal. Trotzdem sind es Hürden.

Spielmechaniken, Genrekonventionen wie verschiedene Klassen, Ingame-Logik, Eingabegeräte und -knöpfe – Die Liste der Dinge, die moderne Spiele komplex und de facto unzugänglich für neue Spieler*innen machen, ist lang. Selbst User-Interfaces können eine Herausforderung sein. Nicht jedes einzelne, etwas unzugängliche Element schließt jede und jeden direkt aus, aber die Summe dieser Teile hat definitiv das Potential dazu.

Videospiele zu verstehen und erfolgreich zu spielen ist eine Fähigkeit, d.h. all das, was man mitbringen muss, um eine bestimmte Leistung zu erbringen. Dazu zählen nicht nur kognitive Grundvoraussetzungen wie Reaktionsfähigkeit, sondern auch die spezielle Befähigung, Spiele zu lesen. Man muss insbesondere daran gewöhnt sein, sich in unterschiedlichen virtuellen Räumen – egal ob 2D oder 3D – durch bestimmte Eingabemethoden zu bewegen. Und man benötigt Kenntnisse über Konventionen. Wissen darüber, wie ein Spiel mit mir als Spielerin kommuniziert. Und ich mit ihm. Nichts davon ist von außen ganz natürlich ersichtlich, sondern setzt Unmengen an Kenntnissen und Fähigkeiten voraus. Die Summe davon nennt man auch Gaming Literacy, d.h. die Fähigkeit, Spiele zu lesen und zu verstehen.

Wo geht’s eigentlich lang? | Bildquelle: CD Projekt RED [The Witcher 3]

Moderne Spiele sind ein Haifischbecken. Sie erfordern ein hohes Maß an motorischen Fähigkeiten bei der Steuerung und setzen Kenntnisse über die Bedienung und andere Konventionen einfach voraus. Wer spielen will, muss mutig vom Beckenrand springen und sich das Schwimmen oft selbst beibringen.

Wer spielen will, muss investieren

Es kommt erschwerend hinzu, dass die Unzugänglichkeit von Spielen für Anfänger*innen nicht auf der unmittelbaren Gameplay-Ebene endet. Hardware wie Spiele selbst sind teuer, moderne AAA-Titel werden immer größer und fressen mehr Zeit als ein erwachsener Mensch mit einem Leben jenseits einer Konsole wirklich aufbringen kann. Wer mal ein paar Jahre nicht besonders viel spielt, findet sich danach womöglich in einer Welt wieder, deren Spiele ganz anders funktionieren, und muss die eigene Gaming Literacy vielleicht neu erlernen. Spiele erfolgreich zu rezipieren ist also auch eine Frage von Ressourcen ihrer Spielenden. Ein Buch zu lesen und so zum Beispiel an einer aktuellen Diskussion um einen Roman teilzunehmen, ist eine Frage von einer im Vergleich zu Spielen kleinen Summe und ein paar Stunden oder Tagen Zeit. Einen Titel wie Assassin’s Creed: Odysee zu rezipieren, ist eine Frage von mehreren hundert Euro für eine Konsole oder einen leistungsstarken PC samt Zubehör und hundert Stunden Zeit. Welcher erwachsene Person hat schon beides so konstant, dass sie dann auch noch mit beidem konstant mithalten kann, um über die Konventionen der Spiele selbst auf dem Laufenden zu bleiben und ihre mühsam erarbeitete Gaming Literacy nicht wieder zu verlieren?

Man muss nicht nur lernen, Spiele zu lesen, sondern auch viel Zeit und Geld investieren, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wer rastet, der rostet. Kaum ein anderes Medium fordert so viele Ressourcen ab.

Gatekeeping

All das ist sicher nicht vollends lösbar, allerdings lässt sich nicht ganz ausblenden, dass Spiele mehr und mehr Literacy, Zeit und Geld von ihren Rezipient*innen verlangen. Und wenn wir darüber streiten, ob oder wie es besonders leichte Modi oder Skip-Bossfight-Buttons für bestimmte Spiele geben sollte, dann streiten wir nicht nur über Schwierigkeitsgrade. Dann streiten wir über Gatekeeping. Das heißt darüber, wer Zugang zu welchen Titeln haben darf und wer nicht. “Schwierigkeit” oder “Hürden” sind relative und subjektive Werte, die ganz unterschiedlich zum Ausdruck kommen können. Wenn ein Anfänger schon vollends damit beschäftigt ist, sich nur mit dem Crafting-System eines Spiels auseinander zu setzen, dann ist “schwer” etwas komplett anderes als bei einer erfahrenen Spielerin, der diese Art Systeme längst bekannt sind und die davon dementsprechend nicht mehr herausgefordert wird.

Und selbst dann streifen wir gerade mal die Spitze des Eisberges: Was ist mit Menschen mit Behinderung? Was mit älteren Menschen? Berufstätigen Menschen mit mehr Freizeitbeschäftigungen als Videospielen? Alleinerziehenden? Insgesamt Leuten, die nicht die Zeit oder das Geld haben, viel Aufwand darin zu investieren, eine Gaming Literacy langsam aufzubauen und dann ständig aufrecht zu erhalten? All diesen Leuten und mehr werden durch scheinbar banale Hürden der Zugang stark erschwert, was sie im Ergebnis auch ein Stück weit aus dem Medium ausschließt. Nicht bei jedem Titel, aber bei einigen, und das genügt auch schon als Form des Gatekeepings.

Dragon Slayer Ornstein and Executioner Smough
Gibt es dafür einen Skip-Button? | Bild: FromSoftware [Dark Souls]

Hürden abbauen

Spiele, gerade im AAA-Bereich, sind grundsätzlich ein relativ schwer zugängliches Medium. Sie haben eine vergleichsweise hohe Einstiegshürde und fordern jede Menge Ressourcen ab, um am Ball zu bleiben.

Das lässt sich nicht vollkommen verhindern, weil auch Faktoren wie Größe und Komplexität eines Titels eine Rolle spielen, aber vielleicht lassen sich einige Hürden abbauen, wenn man sich die Mühe macht, beispielsweise verschiedene Tutorialvarianten anzubieten und Anfänger*innen einfach ein bisschen mehr zu erklären als allen anderen. Oder indem man, wie bei Shadow of the Tomb Raider, etwas detailliertere Einstellungen zum Schwierigkeitsgrad anbietet. Oder einen reinen Story Mode. Oder einen Safe Mode wie bei SOMA. Das ersetzt keine anderen Schwierigkeitsgrade oder ein Spielerlebnis ohne Tutorial, aber es reicht allen anderen die Hand und gibt mehr Menschen die Möglichkeit, ein Spiel zu rezipieren und zu genießen.

Denn was schwer oder eine Hürde ist, ist objektiv nicht messbar. Wer die eigene Spielerschaft nicht künstlich homogen halten möchte, muss sich auch damit auseinandersetzen, was Hürden für unterschiedliche Spieler*innen bedeuten.

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81 comments on “Spiele sind für alle da? Gaming Literacy und Gatekeeping

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  1. […] der spielerischen Logik – das Stichwort lautet Gaming Literacy. Im Anschluss an einen Artikel von Aurelia Brandenburg diskutieren wir die Zugänglichkeit digitaler Spiele sowie die […]

  2. […] erst im Laufe der Zeit während des Spielen von Games aneignet. Aurelia Brandenburg schreibt auf Behind The Screens über Gaming Literacy und das daraus resultierende Gatekeeping in digitalen […]

  3. […] auch nicht erst seit gestern. Jedes Gehabe über „echte“ Spiele, jedes Gatekeeping um Schwierigkeitsgrade, jede Vergewaltigungsdrohung gegen Frauen, die Darstellungen von Gender in Spielen kritisieren, […]

  4. […] Hand in Hand, helfen einander oder organisieren gemeinsam Ingame-Feste. Einige Communities sind inklusiver als andere. In dieser Mini-Studie möchten wir von euch wissen: was sind eure Erfahrungen mit […]

  5. […] Spiele sind für alle da? Game Literacyund Gatekeeping (Brandenburg, 2019) […]

Comments

  1. Subsch Jun 28, 2019

    Ein interessantes Thema, das mich auch beschäftigt. Es spricht viele Punkte an, die ich bei mir selbst beim Spielen beobachte: Manchmal bin ich überrascht, dass alles wie am Schnürchen läuft und Spiele fast zu einfach werden. Das nennt sich dann wohl Gaming-Literacy. Andererseits kenne ich auch die Momente, in denen ich erst eine neue Spielmechanik oder einen Ansatz kennenlernen muss oder schlicht ein Brett vor dem Kopf habe.

    Zu den Bildunterschriften, die manchen Aspekt sehr schön auf den Punkt bringen: Bei der Rune hängt es wohl davon ab, ob „superb“ oder „master“ das bessere Präfix ist. Bossfights skippen – da kenne ich zwar kein Spiel, in dem das geht. Aber als Workaround gibt es ja Savegames oder unendliche Leben, also Respawns des eigenen Spielcharakters. Manche würden aber schon das cheaten nennen.

    Und was das Point-and-Click, also Deponia betrifft: Wo man da hinclicken soll oder muss in der Situation echt eine gute Frage und den Humor des Spiels muss man wohl auch ersteinmal teilen.

    • Apfelfreund Jul 1, 2019

      Viele Spiele sind tatsächlich einfacher geworden.
      Dies ist kein subjektives Gefühl. Bei vielen sehr alten Speilen frage ich mich: Wie habe ich das als Kind geschaft?

      Nehmen wir mal die The Elder SCrools Reihe: Früher hatte man keinen „Questmaker“ – diesne gibt es erst seit Skyrim. In Morrowind musste ich noch SUCHEN. Es gab auch keine Schnellreise.

  2. Schreibkraft Jun 28, 2019

    Für einen Gamer, der damit aufgewachsen ist, ein interessanter Artikel über Einstiegshürden, die ich nicht kenne und mir entsprechend selten bewusst mache.

    Über das Fazit „Wer die eigene Spielerschaft nicht künstlich homogen halten möchte, muss sich auch damit auseinandersetzen, was Hürden für unterschiedliche Spieler*innen bedeuten“ kann man jedoch trefflich streiten.
    Bei Indie-Produktionen, die gezielt Nischen füllen, stimmt dies ganz sicher. Aufwändige AAA-Titel zielen jedoch (der Marktlogik folgend) darauf ab, möglichst breite Käuferschichten zu erreichen, was Hardcore-GamerInnen dann lautstark als Casualisierung beklagen. Skalierung von Gegner, deren Stärke sich an der Spielerstärke orientiert, damit die Frustschwelle niedrig bleibt, Komfortfunktionen aller Art, die SpielerInnen an die Hand nehmen und Wirtschaftssimulationen, bei denen das Spiel fast ohne das Eingreifen der UserInnen das Geld eigenständig erwirtschaftet – all das ist Ausdruck einer zunehmenden Vereinfachung von Computerspielen.

    Ich denke, es macht jedoch weder wirtschaftlich noch spielerisch Sinn, Spiele insgesamt noch weiter zu vereinfachen, damit auch wirklich alle Spielerschichten daran teilhaben können. Vielmehr würde es Sinn machen, gezielt Spiele zu entwickeln, die sich an Neulinge oder Gelegenheitsspieler richten und einer/einem NeueinsteigerIn sollte man vielleicht auch nicht gleich irgendwelche Komplexitätsmonster empfehlen.

    Die Rückkehr der guten alten Handbücher könnte auch helfen und in der hektischen Welt des schnellen Konsums vielleicht auch ein bisschen mehr Geduld, sich in Spiele einzuarbeiten. Musste man als Alt-Gamer bei seinem ersten Adventure, das auf Audiokasse und unter der Hand auf dem Schulhof getauscht wurde, ja auch.

    Scheiße, ich werde alt und schlimmer noch, ich rede auch schon altklug daher…

    • Mir geht es tatsächlich nicht um eine Vereinfachung, sondern darum, dass „einfach“ kein fester Wert ist. Der Zugang zu einem Spiel kann schon dadurch einsteigerfreundlicher gemacht werden, indem ich einen optionalen (!) Storymode anbiete. Selbst Dinge wie ja der (ebenso optionale) Autopilot für Reittiere in Assassin’s Creed gehört bis zu einem gewissen Grad dazu. Der Punkt des Textes war/ist im Grunde nur, darauf hinzuweisen, dass Barrieren sehr vielfältig sein können (was umgekehrt bedeutet, dass auch die Lösungen sehr subtil und vielfältig sein können) und wir darüber alle mehr reden sollten, wenn wir über Spiele sprechen. (Was mir ja den Reaktionen nach zu urteilen auch gelungen zu sein scheint. :))

      • Schreibkraft Jun 28, 2019

        „Der Zugang zu einem Spiel kann schon dadurch einsteigerfreundlicher gemacht werden, indem ich einen optionalen (!) Storymode anbiete.“

        Klar, sofern das spielmechanisch möglich ist, wäre das eine wünschenswerte Option, die es in wenigen Spielen tatsächlich in ähnlicher Form gibt. Erhöht aber, wie andere „Extras“ (wie z.B. eine deutsche Lokalisierung, die für Leute wünschenswert wäre, die kein Englisch sprechen) die Produktionskosten, was dann am Hersteller oder am Kunden hängen bleibt. Ich würde davon ausgehen, dass bei Toptiteln von Analysten kalkuliert wird, ob sich derartiges unterm Strich lohnt.
        Ist halt Kapitalismus – kann man gut finden oder nicht.
        Wobei ich dir dennoch beipflichte, dass man den Einstieg oftmals einfacher oder besser erklärend gestalten könnte – und das sicherlich auch, ohne die eigentliche Herausforderung des Spiels zu senken.

        „und wir darüber alle mehr reden sollten, wenn wir über Spiele sprechen. (Was mir ja den Reaktionen nach zu urteilen auch gelungen zu sein scheint. :))“

        Ja klar, inhaltliche Gegenmeinung ist ja nicht gleich Kritik an einem Artikel. Deshalb nicht nur die positive Einleitung meines ersten Kommentars, sondern auch der Kommentar an sich. Dumme Texte kommentiere ich im Internet schon lange nicht mehr.

    • Apfelfreund Jul 1, 2019

      Die Handbücher gibt es noch! Sie sind nun halt nur digital und häufig direkt im Spiel abrufbar.
      Und Guides gibt es tatsächlich auch noch 🙂

  3. olafolafson Jun 28, 2019

    git gud

  4. Schattensang Jun 28, 2019

    Der Beitrag hat ja gut gestartet, aber dann kam leider doch noch der Fall. Schon allein zu sagen, dass ein Spiel wie AC: Origin hundert Stunden Zeit benötigen würde, ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

    Um aber auf das Problem zurückzukommen: Sollte jedes Spiel für jeden zugänglich sein? Ich sage darauf ganz klar nein. Nicht jedes Spiel muss für jeden Menschen machbar sein, vor allem, wenn er Behinderungen hat. Schließlich lassen wir auch nicht jemanden im Rollstuhl in ein Team von Fußballern, die alle zwei gesunde Beine haben. Und das ist ja auch kein „Gatekeeping“.

    Also sollten Menschen genügend Logik mitbringen, sich wie beim Sport vorher zu informieren, was in etwa auf sie zukommt. „Hole ich mir eine Jahres-Mitgliedschaft bei diesem Verein, oder schnupper ich erst einmal rein?“ Das wird umgemünzt zu: „Hole ich mir das Abo zu diesem MMO, oder schaue ich mir den Probemonat an?“ Dass man dabei auch ganz einfach sich belesen kann, was dieses Genre ausmacht, sei mal außen vor.

    Natürlich gibt es bei Büchern weniger Gatekeeping. Außer man betrachtet lange Buchreihen. Da holt man sich ja auch nicht erst Teil 7 aus einer 15 teiligen Reihe und denkt sich dann „Das verstehe ich nicht.“ Natürlich soll das aber nicht heißen, dass man bei Spielen bei Windows 95 ansetzen muss, um irgendwas hinzubekommen.

  5. Anonymous Jun 28, 2019

    Als Kellerkind der 80 & 90er bin ich entsetzt was aus einem Aussenseiter Hobby geworden ist, nämlich größtenteils schnell kosumierte Massenprodukte.

    Spiele sind nicht einsteigerfreundlich, nehmen einen nioht genug in an die Hand und sorgen auch nicht dafür das man nie wirklich verlieren kann ? Dabei bitte an alle denken die trotzdem noch Probleme haben ?

    Entschuldigung, aber bitte was ? In den letzten pi mal Daumen 10+ Jahren ist das Niveau von Spielen drastisch gesunken… ja sie sehen besser aus, aber spielerisch komm ich mir verarscht vor und bin beleidigt als „Gamer“. Als wenn ich mir nicht alleine die Schuhe zubinden kann. Schlimm ist es nur, wenn Unfähige dann bei einem der wenigen brauchbaren Spiele auch noch meckern, das es zu kompliziert/schwierig ist und der Entwickler das bitte ändern soll…

    Warum das die eigentliche Katastrophe ist und nicht jede Omi die noch nie ein Spiel angerührt hat, es halt doch nicht schaffen sollte, Dark Souls durchspielen ?

    Weil sich (fast) alles sich nur noch gleich anfühlt und nach dem selben Mechanikschlaufen aufgebaut wird. Entwickler trauen sich nichts mehr, es leidet die (vor allem spielerische) Kreativität drunter und die Freude eine Herausforderung zu erschaffen. Da kommen dann so Dinge wie Angry Birds und Fortnite raus während andere (gerade im Online Bereich) nach jahrelanger Entwicklung nach wenigen Wochen schon wieder tot sind durch fehlende Spielerzahlen oder nicht laufenden Verkäufen weil jegliche Krativität und Einzigartigkeit verloren ging damit es stattdessen Massentauglich ist.

    Zum Glück gibt es allerdings noch einige wenige Spiele mit Substanz, richtige Perlern und keine Plastikkügelchen die einen nicht nur für ein paar Stunden unterhalten können weil man eh schon alles irgendwie gesehen hat. Aber die werden schon fast hinter versteckter Hand durch Mundpropaganda unter „richtigen“ Spielern empfohlen… bloss keine Aufmerksamkeit erregen, vor allem nicht in Entwicklungsphasen.

    Nicht jedes Spiel muss einfach sein und einen an die Hand nehmen.

    Nicht jedes Spiel muss erfolgreich in Millionenn Haushalte.

    Und nicht jedes Spiel muss nach kurzer Zeit abgehackt sein.

    Der Kern, der Ursprung des Ganzen, sind Menschen die sich in ihrer Freizeit in Spiele einarbeiten & gefordert werden wollen und sich über Monate oder Jahre mit einem Spiel auseinandersetzen können wenn es entsprechend gut ist.

    Es muss nicht alles weichgespült werden, leider ist der Aufwand ein Spiel zu fertigen heutzutage so aufwendig, da reicht ein einzelner oder Handvoll an Menschen nicht mehr, sondern man brauch eine ganze Armee um ein Spiel zu entwickeln. Das dies natürlich einen gewissen Druck aufbaut damit es ein kommerzieller Erfolg ist und möglichst viele Menschen erreicht, also bitte auch das Oma das schafft, werden entsprechende Erfolgsrezepte endlos wiederholt und statt Kreativität & Herausforderung langweiliger Scheiss eingebaut um die Spielzeit zu verlängern… „Oh, Samml x von y an vielen versteckten Orten in der Spielwelt…“ *gähn*

    Und an die Authorin… nun, es gibt auch andere Dinge im Leben die Freude bereiten. Reiten, Schwimmen, Fallschirmspringen & Stricken. Alles mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und für jeden ist etwas dabei. Und muss auch nicht jeder machen (können) wenn man keine Lust daran empfindet, nicht die Fähigkeiten und Vorraussetzungen besitzt oder bereit ist „Arbeit“ hineinzuinvestieren.

    Und so ist es mit Spielen wie beim Kochen, das muss nicht jedem alles schmecken. Denn wenn Abermillionen von Menschen McDreck Burger essen, heisst das nicht das sie gut sind.

    Also liebe Autorin, wenn das nächste mal ein Spiel zu schwer oder unmissverständlich ist, einfach liegen lassen und was passenderes Spielen. Oder die Herausforderung annehmen und sich als Spieler weiter entwickeln…

    • IconTheKing Jun 28, 2019

      Danke und Amen!

    • Schreibkraft Jun 28, 2019

      „Und an die Authorin… nun, es gibt auch andere Dinge im Leben die Freude bereiten. […] Also liebe Autorin, wenn das nächste mal ein Spiel zu schwer oder unmissverständlich ist, einfach liegen lassen und was passenderes Spielen.“

      Dir ist aber schon klar, dass Autoren und Autorinnen nicht zwangsläufig etwas (in Gänze) vertreten, über das sie berichten? Und auch, dass die Autorin an keiner Stelle schreibt, ihr wären Spiele zu schwer. Sie beschreibt Einstiegshürden am Berispiel ihres Freundeskreises und ihre Analyse, der man ja nicht zwangsläufig beipflichten muss, zeugt von Gaming-Erfahrung.
      Darüber, warum du ihr auf paternalistische Weise das Klischee von der unerfahrenen Spielerin überstülpst, die hier darüber jammert, dass ihr Spiele zu schwer sind, will ich lieber nicht spekulieren, weil ich sonst womöglich noch typische Gamer-Klischees schüre, die ich eigentlich ablehne, weil ich als Gamer solche Klischees logischerweise ungern übergestülpt bekommen möchte.

    • Uff. Deine Butthurtery zu lesen tut echt weh. Am Thema vorbei, versuch’s gerne noch mal.

      Du hast nicht begriffen worum es im Artikel geht noch welchem Zweck er dient. Die Authorin verweist (!) lediglich auf eine legitime Perspektive auf ein Medium bzw. seinen Markt und macht darauf Aufmerksam. Wie andere Kommentatoren zeigen kann man nämlich dann feststellen „oh, so hab ich darüber noch nie nachgedacht“ und sich dann dazu positionieren oder halt auch nicht. Ohne empört auf die Barrikaden zu gehen.
      Sie zeigt auf, dass viele Spiele nicht zu all ihren Spielmechaniken und Spiellogiken Erklärungen geben, da viele Spielsituationen für Spieler „selbsterklärend“ sind, basierend auf Vorwissen aus anderen Spielen („Intuition“ würd ichs nicht nennen aber egal). Das heißt, dass Menschen, die neu ins Gaming einsteigen und denen dieses Wissen fehlt, erst einmal benachteiligt sind. Das ist eine legitime Feststellung, die trotz des Worts „benachteiligung“ wertungsfrei ist. Sie sagt nicht, dass das per sé „schlecht“ ist oder geändert werden „muss“.
      Klar, im Verlauf des Textes thematisiert sie das „Lösen“ dieser vermeintlichen Problematik, den Abbau von Hürden für die Benachteiligten. Und da kannst du völlig legitim die Meinung vertreten, dass du nicht findest, dass jedes Spiel jedem zugänglich sein muss (was auch nicht behauptet wurde). Hättest du das dann auch so gesagt, wär’s ja ok.

      Spiele „inklusiver“ zu machen heißt nicht automatisch, dass das Spielniveau sinken muss. Dein Vorwurf gilt der Industrie, die es vermeintlich nicht gebacken kriegt, deinen Ansprüchen gerecht zu bleiben (wie auch immer die aussehen, weil du statt konkrete Beispiele zu nennen nur in abstrakten Metaphern redest – wäre bei den „Perlen“ mal interessant gewesen zu hören, welche das in deinen Augen sind). Dass ein kapitalistisches Interesse auch dazu führt, dass „stupide“, leichtere Spiele den Markt fluten, ist hier nicht Thema. Wenn ein Entwickler sich dazu entscheidet, den Main Title seiner jahrzehnte alten Serie insgesamt einfacher zu machen, um die Käufergruppe zu erweitern, kannst du den Vorwurf nicht den potentiellen Käufern machen. Vor allem handelt es sich dann um eine schlechte Implementierung der Idee. Verschiedene Schwierigkeitsgrade zu implementieren ist dermaßen gängig und lediglich eine mathematische Dynamik, kein großartiger Programmieraufwand.
      Die Authorin argumentiert einzig und allein aus einer gesellschaftlich sozialen Perspektive und macht Aufmerksam auf die „exklusive“ Natur vieler Spiele (ganz zu schweigen von den Communities, jetzt mal ehrlich). Aus so einer Sicht wäre es natürlich wünschenswert, wenn möglichst viele Spiele möglichst einsteigerfreundlich wären. Warum? Weil Ausschluss bestimmter Gruppen aus bestimmten Communities immer zweischneidig ist. Weder hat die Autorin gesagt, noch ist in ihrem Artikel zu lesen, dass sie möchte, dass jede Omi dazu in der Lage ist, Dark Souls zu zocken. Die Autorin selbst sagt, dass das schwer möglich ist. Sie sagt auch nicht dass „jedes Spiel“ „einfach“ sein oder jeden „an die Hand nehmen“ „muss“. Fraglich bleibt, wieso du das so extrem liest/interpretierst.
      Warum sollen wir nicht darüber nachdenken können, ob Spiele nicht durchaus noch inklusiver sein können? Was ist so schlimm daran? Es muss halt nicht automatisch „einfacher“ und „schlechter“ heißen.
      Schwimmen, Fallschirmspringen und Stricken sind Hobbies die ebenfalls Einarbeitungszeit und Übung bedürfen, natürlich. Die Schwierigkeit mit der sie kommen und die Lernschritte sind jedoch nicht künstlich designt. Daher ist es auch nicht möglich, den Einstieg in diese Hobbies künstlich schwieriger zu machen. Für jedes dieser Hobbies gibt es stringente Handlungsanweisungen/Vorgänge/Beschreibungen die dir beibringen, wie es geht. Wie GUT du dann darin bist, nachdem du das WIE gelernt hast, ist wieder ein anderer Aspekt.
      Admittedly, ich find Überlegungen wie „Boss Battle Skipping“ auch hirnrissig. Wenn ich nur die Story eines Spiels erleben möchte dann guck ich mir n Let’s Play oder nen Cinematic Cut an. Für die, die an einem Boss hängen bleiben, gibt es unzählige Walkthrough Blogposts. IM SPIEL sollte, ideralerweise, intelligentes Game Design dazu führen, dass die Herausforderungen konsekutiv schwieriger werden. Bzw. in einem Sandbox Game wie kA Breath of the Wild kann ich Gegnern, die mich mit einem Schlag töten würden, halt entgehen ohne das das Spiel mir sagt „nee, so nicht!“.
      Es ginge im Endeffekt nur darum, einige Spiellogiken zu Spielbeginn (! und nur dann) nicht nur vorauszusetzen, sondern meinetwegen das erste Level – und nur das erste verdammte Level – so zu gestalten, dass ein Spieler wie du es meinetwegen in 5 Minuten hinter sich lassen kann weil ihm alles vertraut ist, aber dass ein kompletter Neuling die Chance erhält, die strukturelle Logik zu lernen. Bestenfalls kann er sich in diesem Tutorial-Abschnitt unbestimmt lang ausprobieren, um mit der haptischen und logischen Steuerung vertraut zu werden – sollte dieser Spieler z.B. vorher noch nie einen Controller in der Hand gehabt haben. Wie ein Spielplatz. Lass jedem Spieler die Freiheit, den Spielplatz zu verlassen, wenn er ihm zu langweilig geworden ist.
      Und nochmal: das war jetzt auch nur ein Beispiel dafür wie es gehen könnte. Ob das in jedem Spiel theoretisch ginge oder nicht, sei mal dahingestellt. Fakt ist: man könnte mehr/häufiger Einsteigerfreundlichkeit implementieren (in Grenzen! z.B. zu Spielbeginn oder durch ein extra Tutorial Level) OHNE dass dafür die Schwierigkeit des gesamten Spiels flöten geht. WENN ein Spiel insgesamt in seiner Schwierigkeit reduziert wird, dann geh bitte den Entwicklern damit auf den Sack. Die Autorin hat nicht darüber gejammert, dass ihr Spiele zu schwierig sind und sie das unfair findet. Darum gings hier nicht. Du aber hast darüber gejammert, dass Spiele, so wie du sie haben möchtest, schön schwierig und herausfordernd, kaum noch existieren. Das ist ne ganz andere Debatte. Und beides steht nicht im Widerspruch zueinander.
      Gaming Literacy meint, dass es bestimmter kognitiver Fähigkeiten und Leistungen bedarf, um Spiele erfolgreich spielen zu können. Wer mit Spielen aufwuchs, hat sich solche Fähigkeiten und Fertigkeiten mit stetig zunehmender Komplexität angeeignet (oft in Kindheit und Jugend, wo viel Freizeit das möglich gemacht hat). Dark Souls spielt sich nicht wie Watchdogs spielt sich nicht wie Fortnite spielt sich nicht wie WoW spielt sich nicht wie Final Fantasy spielt sich nicht wie CoD spielt sich nicht wie Sim City spielt sich nicht wie GTA, Monster Hunter, Witcher, Terraria, Minecraft spielt sich nicht wie Doom, Resident Evil, Ultima Online. Jedes Genre hat seine ganz eigene Literacy und das ist normal und ok. Und viele Spiele sind bereits einsteigerfreundlich. Man wird doch mal thematisieren dürfen, dass vor allem versierte Spieler sich nicht bewusst sind, dass das was für sie normal und selbstverständlich ist, für andere verwirrend und schwer sein kann *roll eyes*

    • MattRose Jul 1, 2019

      Es geht nicht darum, dass es keine schweren Spiele geben DARF. Das wäre Unsinn. Oder dass jede(r) das Recht haben muss, jedes Spiel zu 100% durchzuspielen. Das wäre auch Unsinn. Und das gilt für alle Medien, Arthouse-Filme haben auch nicht den Anspruch, von jedem verstanden zu werden. Ebenso gibt es Bücher, die man nicht mal eben konsumieren kann, ich denke da an die Wheel of Time-Reihe.
      Was die Autorin hier macht ist Dinge aufzuzeigen, warum manche Leute die Finger von Videospielen lassen. Hier geht es um Game Design und wenn sich Entwickler fragen, „hey warum spielen diese Leute meine Spiele nicht zuende?“, bekommen sie hier die Antwort.

    • Neben der unfassbar nervigen Genderei stört mich das Wort Gatekeeping. Es suggeriert eine Absicht. Dass Triple A-Hersteller bewusst Gelegenheitsspieler ausschließen weil sie sich weniger Umsatz wünschen. Das genaue Gegenteil ist der Fall.

      Und: Kann das Lernen und eigene Entdecken solcher Mechaniken und „Geheimnisse“ nicht auch Spaß machen, zum Spiel gehören?

      Videospiele kommen von sehr weit weg und haben eine gewaltige Entwicklung zurückgelegt, gerade im Hinblick auf Casualisierung. Ich empfehle dir dringend, dir die Mario-Spiele zwischen 1996 und 2007 anzugucken. Mario 64 war für viele Spieler (auch mich) der erste Kontakt mit der dritten Dimension. Das Spiel beginnt im Schlossgarten, wo ohne Zeitdruck alle Manöver ausprobiert werden können. Es gibt Bäume zum klettern man kann im Burggraben schwimmen, Schilder erklären die Kniffe der Steuerung. Ein meisterhaftes Einführungsareal. Und – Überraschung – Das Lernen macht Spaß!

      Fast Forward 2007: Super Mario Galaxy 2 wird in Deutschland mit einer Begleit-DVD ausgeliefert. Auf dieser wird Schritt für Schritt und in bewegten Bildern das Einschalten der Konsole und das Einlegen der Speil-DVD gezeigt. Wer schon zu doof ist einen DVD-Player zu bedienen, der sollte Sony oder Samsung auf Inklusion verklagen.

      Ebenso verhält es sich mit Konsolen. Wer zu doof zum Anschließen und Einrichten ist, für den bieten Media Markt und Gamestop inzwischen Einricht- und Anchluss-Services an.

      • Der Begriff Gatekeeping beschreibt eine Funktion, keine Intention. Wenn jemand vergisst, eine Tür aufzuschließen oder versehentlich abschließt, kannst du de facto nicht hindurch. Das hat nichts mit (böser) Absicht zu tun. Man kann ja andere Menschen auch auf Dinge aufmerksam machen, die sie nur versehentlich tun oder ohne darüber zu nachdenken.

  6. Hmm.. also ich bin skeptisch und kann dem Artikel nur bedingt zustimmen.

    Das man, wenn man wenig bis gar keine Erfahrung mit Gaming hat, erstmal grundlegende Konzepte verstehen und erlernen muss liegt einfach in der Natur der Sache.
    Wenn ich anfangen will mit klassischer Malerei kann ich schließlich auch nicht einfach drauf los legen (ok, kann ich schon aber die Ergebnisse werden entsprechend schlecht sein) sondern muss mir zumindest mal grundlegende Kenntnisse aneignen zum Beispiel Farblehre oder welche Pinselart für was am besten geeignet sind…. Warum sollte das beim Gaming anders sein? Weil es nur ein Freizeitvergnügen ist? Oder weil es keinen sichtbaren Mehrwert schafft?
    Grade bei den im Artikel genannten RPGs handelt sich meist eben um Spiele der eher komplexeren Sorte und dort zu erwarten das man ohne jegliche Kenntnisse sofort und ohne Hürden einsteigen kann ist schon ein wenig naiv.

    Eher sehe ich es als Vorteil, dass gewisse Konzepte (Klassen, Fähigkeitenbäume usw…) sich zwischen verschiedenen Spielen oft ähnlich sind. So muss man das grundlegende Konzept nur einmal verstehen und nicht für jedes Spiel neu erlernen. Und wer ganz neu in die Materie einsteigt muss sich das alles eben erst mal aneignen.
    Das manche Menschen nicht die Geduld oder den Willen haben sich für etwas vermeintlich so banales wie „Gaming“ diese Zeit zu nehmen ist eine individuelle Angelegenheit und kein strukturelles Problem wie im Artikel dargestellt. Ich verweise nochmal auf mein Beispiel mit dem Malen (Lässt sich aber im Prinzip auf fast alle Tätigkeiten anwenden).

    Was die Einstiegshürden angeht, also die Preise für Konsole und Spiele stimme ich jedoch zu. Das ist gerade für Menschen mit geringeren finanziellen Mittel eine Hürde. Jedoch entwickelt sich die Gamingbranche nun auch wieder nicht sooo schnell das man alles 2 Jahre eine neue Konsole braucht wie es z.B. bei Smartphones der Fall ist. Die Langwierigkeit mancher Stories sorgt meiner Meinung nach auch eher dafür das man sich eben WENIGER Spiele kaufen muss weil man sich mit einem einzigen Titel oft über Monate hinweg beschäftigen kann (Spiele zurzeit seit mehreren Monaten nur Fallout 76 und seit mehreren JAHREN Stellaris und habe in beiden immer noch zahlreiches zu erleben und zu entdecken).

    Den Zeitfaktor kann ich als Argument auch nur schwerlich nachvollziehen.. Wer Gaming in seiner Freizeit keine hohe Priorität gibt, dann aber ein Spiel wie RDR2 spielen will mit seiner extrem umfangreichen Story und den langwierigen Missionen guckt nun mal in die Röhre. Das ist aber nicht die Schuld des Spiels oder des Entwicklers sondern liegt an den überzogenen Erwartungen des Spielers*in.

    • Tatsächlich geht es mir mit dem Text nicht einmal darum, dass alle Barrieren, die Spiele so mit sich bringen können, zwingend abgebaut werden müssen (oder könnten, manches ist ein Stück weit auch unvermeidbar), sondern darum, dass Entwickelnde genauso wie Spielende sich dieser Barrieren bewusst sein sollten, wenn sie Spiele entwickeln oder eben darüber sprechen/diskutieren. Und der Zeitfaktor war tatsächlich weniger auf Anfänger*innen als auf „alte Hasen“ bezogen, die zwar gerne am Hobby Spiel dran bleiben würden, aber z.B. im leicht verdaulichen AAA-Bereich kaum noch Möglichkeiten dazu haben, weil viele Spiele immer nur noch länger und komplexer werden.

      • „weil viele Spiele immer nur noch länger und komplexer werden“

        Das ist eine fragwürdige Generalisierung. Seit längerem schon werden bei erfolgreichen Serien die späteren Serienteile meist immer „simpler“ („Dumbing down“). Es gibt jede Menge Spiele, die in wenigen Stunden zu bewältigen sind.
        Bei fast jeder Freizeitbeschäftigung gibt es Hürden – ich muss z.B. schwimmen lernen und mir eine Badehose kaufen um schwimmen zu gehen. Ich brauche ein Schachbrett plus Figuren und muss die Regeln kennen um Schach zu spielen.
        Warum sollte gerade Gaming da anders sein? Ein Hobby verlangt eine gewisse Beschäftigung mit der Materie, auch um die Interessierten von denen zu trennen, die „nur mal reinschauen“. Das ist überall so, nicht nur bei den Games, und das wird auch so bleiben.

        • Gaming ist nicht anders als andere Hobbys, auch wenn ich der Ansicht bin, dass die Hürden beim Spielen eines inhaltlich sonst leicht verdaulichen Spiels höher sind als bei einem inhaltlich ebenso leicht verdaulichen Buch. Das ist im Grunde mein Punkt bei dem Text. Erneut: Mir geht und ging es vor allem darum, dass wir in der Art, wie wir über Spiele sprechen, diese Barrieren stärker mitdenken sollten. Denn kaum jemand wird wohl daran zweifeln, dass z.B. Wintersport als Hobby viel Zeit und Geld frisst und das nicht jede*r einfach so machen oder spontan anfangen kann, beim Gaming wird aber gerne mal so getan als gäbe es solche Barrieren schlicht nicht, weil man viele davon als erfahrene*r Spieler*in eben auch schnell vergisst, und dass schafft im worst case ein exklusives Gatekeeping-Klima.

          • Machen wir uns nichts vor, Spiele sind eine Industrie. Allein der Markt schon sorgt dafür, dass Spiele nicht nur den eingefleischten Gamer ansprechen, sondern auch den Einsteiger und Gelegenheitsspieler. Es gibt sogar klare Niveaus der Komplexität, je nachdem, welche Plattform sich der Spieler aussucht. Konsolen haben eine große Auswahl leicht zugänglicher Spiele, der PC ist immer noch die erste Wahl, wenn man auf Komplexität steht.

            Die Autorin möge mir verzeihen, wenn ich Ihre Ansicht, die Spielebranche müsse sich für Nichtspieler ändern, nicht teilen kann. Um bei dem Vergleich zwischen Spiel und Buch zu bleiben, wird ja wohl kaum jemand verlangen, das Bücher in Zukunft nur noch in leichter Sprache erscheinen sollen.

            Spiele sind Kunst und wie bei jeder Kunstform ist die wichtigste Maxime die künstlerische Freiheit. Wie kann man auf die Idee kommen, einem Künstler vorschreiben zu wollen, wie komplex sein Werk sein darf? Werfen wir einen Blick auf die zeitgenössische bildende Kunst – würde die Autorin auch hier die Kreativen auffordern, zugänglichere Werke zu schaffen, um bisher nicht von moderner Kunst angesprochene Menschen nicht zu verschrecken? Sollte Lars von Trier konventionellere Erzählmuster verwenden? Hätte James Joyce seinen „Ulysses“ nicht auf Leseanfänger zuschneiden können? Hätte Schostakowitsch nicht mehr wie Mozart sein können?

            Kultur verändert sich nicht auf Zuruf. Und Kultur hat eigentlich immer Einstiegshürden, das unterscheidet sie vom Banalen. Und das ist auch gut so.

          • Games4Life Jun 28, 2019

            Der Vergleich von Buch und Games ist unpassend, aus mehreren Gründen.

            Das angesprochene Argument des „banalen Inhalts“ (was sich wohl auf die Story bezieht) trifft schon deshalb nicht zu, weil ein Buch lediglich Text beinhaltet. Weder Ton, noch Animation, noch filmähnliche Sequenzen. Ein Buch bietet weder ein aktives Teilnehmen an der Handlung (wie es manche Storylinespiele bieten) noch eine Interaktion mit anderen, wie sie in Onlinespielen der Fall ist.

            Gerade bei Büchern davon zu sprechen, es gäbe kein Gatekeeping empfinde ich zusätzlich widersprüchlich. Gebundene Bücher kosten heutzutage locker 24-25! EURO. Taschenbücher oft 15 EURO.
            Die Seitenzahl varriert dabei je nach Genre und Autor von 250-800 Seiten. Neulich sah ich eine Fantasybuchreihe, die aus 8 Teilen besteht, wovon die gebundene Ausgabe 25 EURO pro Band kostet. Dies bedeutet, um die gesamte Geschichte zu kennen, muss der interessierte Leser* 200! EURO hinblättern!

            Rechnet man die 200 EURO auf die (meist recht schnelle) Lesegeschwindigkeit eines Viellesers beziehungsweise Hobbylesers um, wird dieser bezüglich des Kosten/Nutzen-Faktors auf ein schlechteres Endergebnis kommen als ein Gamer, was unter anderem an folgenden Aspekten liegt:

            – Onlinespiele sind mitunter gratis oder haben kostenlose Updates, zusätzlich zu den teils alle 2-3 Jahre erscheinenden kostenpflichtigen Updates (manche Publisher verschenken regelmässig frühere kostenpflichtige AddOns beziehungsweise manchmal auch komplette Vollversionen der Vorgänger aus einer Spielreihe, Beispiel: ältere Assassin’s Creed Titel, ältere World of Warcraft AddOns bei Neukauf des aktuellsten)

            Spiele bieten einen Mehrwert im Bezug aufs erneute Spielen, den Bücher so nicht bieten (die Geschichte eines Buches wird nicht anders, nur weil man es erneut liest. In einem Spiel kann man, je nach Genre, jedoch etwas anders, Neues ausprobieren, ohne es neu kaufen zu müssen. Bei Büchern hat man erst dann eine neue Geschichte/neues Erlebnis, wenn man ein neues Buch kauft)

            Wer Lesen als Hobby hat und nicht nur 99 cent eBooks liest, muss für dieselbe Zeit an Unterhaltung mehr Geld ausgeben als so mancher Gamer (das mag auch ein Grund dafür sein, weshalb viele Gamer ihr Geld lieber in Games stecken als in Bücher, die nach einmal lesen keinen Mehrwert mehr haben).

      • Anonym Jun 28, 2019

        Es gibt genug Spiele die nicht lang und komplex sind. Ich hatte früher auch viel mehr Zeit zum daddeln. Das sich das ändert ist nunmal so. Damit muss man leben.

        Als ich noch recht viel Zeit hatte, habe ich nach Spielen gesucht die mich fordern und mit denen ich mich mehrere Monate beschäftigen kann….sind aber zu einer Seltenheit geworden….

        Wenn man kaum Zeit hat sollte man evtl in erwägung ziehen andere Spiele zu spielen die auch zum Leben passen.

        Ich fahre sehr gerne sportlich Auto. Muss mir aber auch ein Auto kaufen was zu meinem Leben passt. Schnelle Supersportwagen bleiben mir (bisher) leider auch verwährt…. Da sollten sich die Autobauer mal was einfallen lassen!

        Ich denke Sie wissen was ich meine……

      • Und warum sollten sich entwickler dessen bewusst sein? Und warum Spieler?
        DIe Spiele der heutigen Zeit (selbst Dark Souls) sind alle wesentlich vereinfacht im Vergleich zu den 90er Jahren. Damals gab es keine Tutorials. Kein Hand-holding, keine Checkpoints, keine anpassende Schwierigkeit. Wenn jemand Spiele spielen will, dann sollte er auch bereit sein was lernen zu wollen.

  7. Artemis Jun 28, 2019

    Schwierig. Ich spiele selbst Dark Souls und bin mit dem Schwierigkeitsgrad teilweise zunächst überfordert, dafür gibt es aber ja die Coop-Funktion, mit dieser ist es zu leicht. Ich spiele schon, seit ich ein Kind bin am PC, besitze aber erst einen Controller seit 2011 und spiele etwa seitdem auch Dark Souls und musste mich da auch erst rantasten – an die Bedienung des Controllers UND den Schwierigkeitsgrad des Spiels. Es gehört zum Spiel eben dazu, 100mal blöd zu sterben, aber irgendwann schafft man die Bosse auch. Teilweise sogar spielend leicht – es gibt genug Leute, die dieses Spiel auf Level 1 durchspielen. Es gibt sogar Leute, die Dark Souls mit den Füßen spielen (Ornstein & Smough mit den Füßen: https://www.youtube.com/watch?v=WeTZiK5GNi0).
    Muss man jedes Spiel anpassen, damit es immer jeder spielen kann? Was ist mit blinden Menschen? Wie soll sowas gehen? Ich finde, es sollte durchaus Bemühungen in diese Richtung geben, und am Ende interessiert es ja auch keinen, wer den Boss Fight geskipped hat und wer ihn brav 50mal bis zum Sieg durchexerziert hat.

    Ich finde, das Gamer Ego ist vernachlässigbar und sollte keine Rolle spielen. Und ja, Spieler sollten sich ihre Erfahrung selbst aussuchen können. Dennoch lebt ein Spiel wie Dark Souls durchaus ein Stück weit davon, dass es so schwierig ist. Bzw. dass man es erst lernen muss. Ich finde das völlig normal – ich musste als Kind auch lernen, wie Spiele funktionieren und wie mit mir als Spieler kommuniziert wird. Ich kritisiere heute noch Spiele, die mir dies, obwohl ich Spiele lesen kann, nicht klar vermitteln können (oft Adventures, selbst in den besten bleibt man immer wieder stecken, weil man sich in das krude Hirn des Entwicklers, welchen Gegenstand man jetzt mit was kombinieren soll, um ein noch absurderes Ergebnis zu erreichen, nicht hereindenken kann), aber genauso kritisiere ich Spiele, die mir alles vorkauen. Für mich gehört es mit dazu, mal verloren zu sein, den Weg mal nicht zu finden, überfordert zu sein. Kurz danach kommt für mich schon langweilig. Natürlich möchte ich nicht im Interface verloren sein und keinen Schritt ohne Anleitung machen können, weil ich keine Ahnung habe, was überhaupt von mir erwartet wird. Die meisten Spiele nehmen ihre Spieler aber recht gut in die Hand, wenn man sich darauf einlässt.

    Ich war mal völlig erstaunt, als ich meinen Vater Portal 2 anspielen ließ. Meiner Meinung nach alles völlig offensichtlich (wohin muss ich, was muss ich tun). Er scheiterte bereits daran, WASD + Maus zu benutzen. Hatte keine Ahnung, dass er Knöpfe drücken musste, konnte das Level Layout nicht lesen (überall Pfeile auf Knöpfe die schreien: DRÜCK HIER DRAUF!!! und er, ein studierter, schlauer Mensch, raffts nicht)
    Ich bin vom Glauben abgefallen, aber es war eine interessante Lektion.

    Wird vermutlich ziemlich aufwändig, alle erdenklichen Schwierigkeitsstufen in ein Spiel einzubauen, obwohl viele Spiele schon extrem leichte (für die Erfahrung und Story) und Nightmare-Modi anbieten, und zwischendrin viele Abstufungen. Es gibt oft Modi für Farbenblinde. Ich schätze, bisher ist einfach die Forderung danach nicht laut genug.

    Das Ding ist: Anfänger können auch googlen. Hilft fast immer. Manchmal geht es gefühlt gar nicht mehr leichter. Aber das ist natürlich Auslegungssache. Wenn man Dark Souls durchgespielt hat, kommen einem das erste Level und der erste Boss unfassbar leicht vor – nicht, weil man selber so ein hohes Level hat, sondern weil alles sehr langsam ist, sehr moderat, und man wirklich Stück für Stück herangeführt wird an die Gegner und Mechaniken. Das merkt man leider aber erst hinterher, wenn man das Spiel kennengelernt hat. Viele werfen in der ersten Gegend bereits das Handtuch, weil sie überfordert sind. Beim ersten Boss war ich damals so frustriert, als ich anfing. Habe den xmal gemacht. Heute mache ich diesen Boss, ohne Schaden zu nehmen. Es hat mich gelehrt, dranzubleiben und darauf zu vertrauen, dass ich schon dran wachse. Dann kommt man eben erst morgen weiter. Oder in drei Stunden. Ist ja nur ein Spiel. In die Mechanik der Boss Fights fließt unglaublich viel Überlegung und Arbeit, die sind so wichtig für das Spiel. Trotzdem habe ich auch schon den Controller an Bruder oder Freund weitergereicht. Hier, mach du den mal, du hast den ja schon, mir reichts. Viele Gegenden habe ich gecheest, also die Gegner aus sicherer Entfernung erschossen oder ihr begrenztes Bewegungsmuster ausgenutzt, um sie sicher zu töten. Die „Git Gud!!“ Gamer Bros würden aufschreien. Ich höre es ja Gott sei Dank nicht 🙂

  8. Bitte was??
    GERADE (die meisten) AAA-Titel nehmen den Spieler an die Hand und werden in der Regel sehr simpel gehalten um einem möglichst breitem Publikum zu gefallen.
    Eigentlich kenne ich auch kein Spiel, welches über kein Tutorial verfügt.
    Gerade die jüngste Generation kann scheinbar in der Regel absolut nichts mit komplexen Spielen anfangen und mag es lieber einfach, dafür aber hektisch und spektakulär.

    Das man nicht alles sofort kann, wenn man in einem Bereich absolut keine Erfahrung hat ist jedoch völlig normal und daran kann auch (eine kaum noch mögliche) größere Einsteigerfrundlichkeit was daran ändern.

    Bsp. Auf dem einen Bild „Wo gehts lang“ von Witcher 3. Was kann der Hersteller denn noch machen, außer Wegpunkte und ingame-Navi, auf dem man eigentlich nur den angezeigten Weg folgen muss + das alles in einem Tutorial zu erklären??? Wenn man dann nicht weiß, wo man hin muss sollte man auch echt kein Auto fahren…

    • PS: Wer alles gebraucht kauft oder auf Angebote (z.B. Black Friday, Sales etc.) wartet muss nicht besonders viel ausgeben.
      Wer alles immer sofort haben möchte ist selbst schuld.
      Ich habe noch nie einen Vollpreis für einen Titel oder eine Konsole gezahlt.
      Übrigens gebrauchte Konsolen sind genauso gut wie neue.

  9. SomeGamer Jun 28, 2019

    An und für sich ein interessanter Artikel, aber der Ausdruck Spieler*innen – mst diesem Asterisk – hat mich mehr verwirrt und gestört als jedes Springen vom Beckenrand, um in eine neue Spielewelt hineinzufinden. Es ist der Spieler, Plural Spieler. So wie es der Mensch/die Menschen und nicht Menschen*innen ist. Dieser Genderwahnsinn bringt mich noch um den Verstand, Er tötet unsere Sprache, macht sie unansehnlich und hässlich! Hört doch bitte auf mit diesem Käse! Ich fühle mich als Frau nicht von von Natur aus männlichen Nomen belästigt. Die Sonne bleibt ja auch weiblich, ohne dämlich angepasst zu werden, oder? 😉

  10. Crime Jun 28, 2019

    Verzeihung in welchem Hobby ist das anders?

    Möchte ich Fußball spielen (nicht bolzen mit Freunden) muss ich in einen Verein eintreten. Ich muss wöchentlich Zeit aufwenden die mir für andere Aktivitäten fehlt, je mehr desto besser werde ich. Ich muss sämtliche Fähigkeiten erlernen die man fürs Fußballspielen braucht, Ballbeherrschung, Kondition usw.
    Ich muss die Spielregeln lernen und im besten Fall Spielverständnis entwickeln.
    Laufende Kosten hab ich ebenfalls und gerade Erstausstattungen gehen schnell ins Geld.

    Und jetzt ist der Sommer vorbei und es fällt Schnee (so weißes kaltes Zeugs für die unter uns die das nicht mehr kennen) und ich möchte Ski fahren. Dann fang ich komplett wieder bei 0 an.
    Und so weiter.

    Die allermeisten Hobbys kosten Zeit und Geld, bedürfen Geduld und den Willen sich darauf einzulassen und sich damit zu befassen.

  11. André Jun 28, 2019

    Wie ich immer sage: Spass ist eine ernste Sache.
    Wenn man an an einem Spiel Freude haben will, muss man etwas Zeit und Mühe investieren – der Umkehrschluss liegt auf der Hand: tut man das nämlich nicht, wird es wohl keinen Spass machen. Ist im Fussball genauso und beim Blumenbinden, Bergsteigen, musizieren usw.
    Fällt einem aber auch kein Zacken aus der Krone deswegen.
    Entwickler wollen bezahlt werden, Kunden wollen Spass. Es ist eine Gratwanderung, die besten Spiele erkennt man aber nicht daran, dass sie Heerscharen von Programmierern ein glückliches Leben in Wohlstand ermöglichen und sich Millionenfach verkaufen. Man muss nicht immer alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen. Operngesang ist auch kein Hobby für jeden. Wär auch sonst schlecht auszuhalten.

  12. Carlos Jun 28, 2019

    Ich sehe nicht ein, dass Videospiele demokratisch sein müssen. Der Hersteller FromSoft geht diese Vision hundertprozentig ein und gibt Spiele aus, die nicht mal von 5% der Spieler bewältigt werden könnten, und wenn schon, nur unter extremen Anstrengungen. Videospiele sind eine Art von Kust und wir können nicht dem Künstler vorgeben, wie zugänglich für die Allgemeinheit er seinen Werk zu gestalten hat. Ich hätte mir aucg gewünscht, dass „Der Zauberberg“ einfacher zu lesen wäre …

  13. TheGCat Jun 28, 2019

    Der Artikel lässt mich nun doch verwundert über das Gelesene grübeln.

    Ich habe mir natürlich auch die bereits von anderen Leuten abgegebenen Kommentare durchgelesen und komme persönlich zu der Erkenntnis, dass Sie keine Ahnung haben wovon sie da eigentlich reden. Tut mir leid. Denn die anderen Nutzer verstehen sie auch nicht und kritisieren ebenso die Dinge, die ich kritisieren würde.

    Ich spiele nun seit über 30 Jahren Konsolen/PC Spiele und empfinde es genauso wie die anderen Kommentatoren. Sie werden immer leichter und stupider und man kann eigentlich nichts mehr falsch machen. Wo ist da bitte noch der Sinn des Spielens geblieben? Wenn einem nach Berieselung sinnt, schaltet man den Fernseher ein. Das wäre wohl so ziemlich auf dem selben Niveau wie eines der gängigen heutigen langweiligen und primitiven Spielen zu spielen. Da schaltet sich das Gehirn ja auch so ziemlich ab.

    Wer Schach spielt muss auch damit rechnen zu verlieren! Da gibt es auch keinen Rettungsanker, wenn man nicht gut genug nachgedacht hat. Warum wird dieser meiner Meinung nach, Blödsinn, in den meisten Spielen eingebaut? Wer nicht verlieren kann sollte über seinen Charakter mal nachdenken und nicht das Spiel kritisieren. Denn es liegt zu 95% an dem Spieler selbst, weil er einfach nicht genug nachgedacht hat oder die Lösung für eine ihm unlösbare Passage eine völlig andere wäre.

    Sie kritisieren ja sogar, dass es noch nicht einfach genug ist… Ich brauche keine Spiele, die sich alleine spielen könnten. Einen Spielsimulator brauche ich nicht. Das was ich an belanglosen Spielen mittlerweile ertragen muss, da eines generischer als das Andere ist fühle ich mich schon ein wenig veralbert, wenn ich Ihren Artikel lese.

    Hier ein paar Beispiele für ein No-Brainer:
    – Pfade sind mit Farbe markiert.
    – Alle Kanten im Spiel an denen man hochklettern könnte sind meist auch irgendwie eingefärbt.
    – Man kann nicht mehr sterben! Oder das ist fast unmöglich geworden! Und sollte es doch passieren, rettet einen irgendwer, auch wenn es nur der Hund auf der Straße ist…
    – Spiele die sich dem niedrigen IQ der Spieler anpassen. Das heißt, wenn sie immer an der selben Stelle sterben dann nimmt die Anzahl der Gegner ab und/oder dessen Leben und Schaden nimmt ab.
    – Alle benutzbaren Gegenstände im Spiel Leuchten auf 3KM Entfernung und blinken dich an.
    – Solltest du mal vom Weg abkommen gibt dein Charakter lauten von sich wie: „Ich glaube wir sind hier falsch…“
    – Selbst Rätsel sind mittlerweile für Amöben kreiert.
    – Etliche Cutscenes und FMVs die Stunden füllen und da eher das Gefühl eines Filmes als eines Spieles entsteht.

    Ist der heutigen Gesellschaft das Denken abhanden gekommen oder warum war dies alles nötig? Warum muss sich alles den „dummen“ anpassen? Wenn sie eine Abiturprüfung ablegen und versagen, dann ist das immer noch Ihre Schuld und nicht die der Abiturprüfung, auch wenn das ein paar Individuen der heutigen Zeit nicht seelisch verkraften könnten.

    Es wird einem nichts geschenkt im Leben, also nehmt die Herausforderung an und hört doch bitte auf zu jammern. Danke. Nur an einer Herausforderung kann man schließlich wachsen!

    • Entschuldigung, aber woher soll ich denn bitte wissen, dass man an eingefärbten Kanten hochklettern kann? Bin ich ein Hellseher?
      Sowas wäre schon schön zu wissen.
      Viele Grüße von jemandem, der in einem Point and Click adventure 30 Minuten gebraucht hat, um zu checken, dass man nach links in ein anderes Gebiet laufen kann.

      • Vielen Dank für deinen Kommentar! Wir haben ihn leider erst jetzt gefunden, da er im Spam gelandet war. Beste Grüße!

  14. Tymon Jun 28, 2019

    Insgesamt begrüße ich den Artikel. Er bietet einen interessanten Aspekt, der durchaus relevant ist.
    In den letzten Jahren hat sich eine immense Gruppe sogenannter Casual-Gamer etabliert. Menschen, die ab und zu gerne spielen, jedoch keine hohen Ressourcen an Zeit oder Geld investieren wollen oder können. Hierbei ist jedoch vor allem die Zeit zum Erlernen der Spielmechanik und das Geld für Hardware und Software gemeint. Spiele wie Candy Crush beweisen, dass mit Casual Gamern immens Geld zu verdienen ist. Denn überraschenderweise sind diese Spieler gerne bereit Geld auszugeben, um schwierige Passagen überspringen zu können oder sich Spielinhalte freizukaufen, statt zu erspielen. Leider hat dies auch den Niedergang vieler Premiummarken in den letzten Jahren bedeutet. Die Branche hat längst begonnen Einstiegshürden zu senken, Tutorials auszudehnen und auch im Web gibt es auf allen Kanälen Hilfestellung. Daher sind auch Lets-Play-Videos sehr beliebt auf youtube.
    Besser sind Spiele dadurch nicht geworden. Auch lohnt sich der Hinweis, wie hoch die Hürden früher waren. Meine Spielekarriere begann Ende der 80er und auf dem PC war das keine leichte Zeit.
    Spiele waren nicht leicht mit 1-2 Klicks im Onlinestore verfügbar, für Informationen mußte man mühsam Zeitschriften wälzen und Freunde befragen. Die Hardware war vergleichsweise viel teurer, als heute, die Entwicklungsschraube drehte sich so schnell, dass alle 2 Jahre ein neuer PC odr Grafikkarte fällig waren.
    Es gab kaum günstige Spiele, der Preis war höher, keine Tutorials, sondern dicke Handbücher, meist auf Englisch. Auch die Spiele waren meist nicht lokalisiert. Installation und die passende Konfiguration, um die Spielsoftware überhaupt lauffähig zu machen, setzten bereits tiefere Computerkenntnisse voraus. Zu DOS-Zeiten war es auch nicht möglich, sich mal eben auf gut Glück durchzuklicken.
    Heutzutage ist Spielen einfacher, als je zuvor. Auf jedem Smartphone, Büro-PC, Online-Browser, etc. lassen sich großteils sogar kostenlos Spiele leicht beziehen.

    Ich verstehe sehr gut die Aussage des Artikels, dass besonders AAA-Spiele noch einstiegsfreundlicher sein sollten. Hier haben wir aber eine komplexe Zielgruppe. AAA zeichnet sich vor allem durch Inszenierung und bombastische Grafik aus, welche potente Hardware vorausetzt. Erst durch enthusiastische Core-Gamer ist diese Kategorie von Spiel überhaupt entstanden. Es war jahrzehntelang ein Nerd-Hobby.
    Hier boten schon immer Konsolen den leichteren Einstieg. Mit Streaming-Diensten wie Stadia von Google, Playstation Now, etc. wird auch diese Hürde teilweise genommen und High End steht somit mehr Nutzern zur Verfügung (eine potente Internetleitung voraussgesetzt).
    Aber was passiert, wenn Spiele zu einfach werden? Zu viele Hürden abgebaut werden? Die Core-Gamer wandern langsam ab, wie dies schon Unternehmen wie EA und Blizzard miterleben.
    Tatsächlich entstand gerade in den letzten Jahren durch die zunehmende Banalisierung von Spielmechaniken, die vor allem bei MMORPGS ihren Anfang fand, ein völlig neues Genre. Hardcore-Spiele. Hier wird der Spieler meist gnadenlos hineingeschickt, ohne HUD-Anzeige, Tutorial,mit nur 1 Leben, ohne Continues und völlig unzureichend ausgerüstet. Erstaunlicherweise finden diese Spiele neben kompetitiven Online-Titeln reißenden Absatz. Spieler lieben die neuen Herausforderungen.
    Selbst ich, der schon zahlreiche Online-Clans und Gilden, Turniere und Spiele auf Dutzenden von Systemen hinter sich hat, habe durchaus auch Lust auf ein einfaches Spiel, bei dem ich mich nicht nach einem langen Arbeitstag und wenn die Kinder im Bett sind, noch mühsam einlernen muss. Somit haben beide Arten von Spielen ihre Daseinsberechtigung. Sehr leichte und sehr schwere. In kaum einem Hobby gibt es so viel Auswahl und Möglichkeiten. Eine grundsätzliche Vereinfachung ist nicht begrüßenswert. Denn jeder steigt mit der Zeit mit seinen Fähigkeiten auf und sucht nach neuen Möglichkeiten.
    Ein Blick nach Japan, das eine längere Tradition an elektronischer Unterhaltung hat, als die meisten anderen Nationen, beweist: Für jedes Alter und Können gibt es Angebot und Nachfrage.
    Auch zeigt der letzte Ausverkauf der +200 Euro Version von Cyberpunkt 2077 innerhalb weniger Minuten diesen Monat: Einer beträchtlichen Anzahl von Spielern ist stets eins wichtig: Exklusivität. Dies sieht von außen wie elitäres Verhalten aus und ich vermute, dass es das auch ist. Es wird jedoch nicht verschwinden. Für jedes Spiel mit leicht zugänglicher Mechanik und einsteigerfreundlichem System entstehen eine Handvoll brachial schwieriger Titel auf dem Markt.
    Was mich zuletzt beschäftigt: Woher der Zwang kommt, bei allem dabei sein zu müssen. Es gibt nun mal Bücher, die man nie lesen wird, Filme, die nie angeschaut werden und Spiele, welche nie gespielt werden in einem einzigen Leben.
    Auch ist die Hürde zu anderen Medien nicht so leicht, wie Sie behaupten.
    Einen Dostojewski kann ich auch nicht einfach so lesen. So ein Werk muss man Absatz für Absatz niederkämpfen. Umso befriedigender dann der Erfolg, es geschafft zu haben.
    Ich bezweifle, dass der Austausch von Siegerurkunden gegen Teilnahmebescheinigungen Menschen auf Dauer besser oder glücklicher macht.
    Stattdessen begrüße ich eins: Dass Menschen mit ehrlichem Interesse und Willen zur Bemühung in jeder Community offen empfangen und unterstützt werden.
    Jeder hat irgendwann mal klein angefangen, egal wie groß er sich jetzt fühlt.

  15. Entweder so schreiben und doof aus der Wäsche gucken:
    „Die Summe davon nennt man auch Gaming Literacy, d.h. die Fähigkeit, Spiele zu lesen und zu verstehen.“

    Oder gleich richtig machen:
    Die Summe davon nennt man auch Lebensfähigkeit, d.h. die Fähigkeit, das Leben zu lesen und zu verstehen.

  16. Philipp Klatt Jun 28, 2019

    Sorry das ist der größte blödsin den ich seit langem lesen durfte.

    Von einer Person die, basierend auf diesen Text, nie in ihren leben ein Videospiel gespielt hat.

    Das fängt schon an bei dem Begriffen „Gaming Literacy“ „Gatekeeping“ und den absoluten Schwachsinnige forderung eines „safe modes“

    „Game Literacy“ ist eines dieser fake Wörter die nur für „nicht Gamer“ einen Sinn ergeben. [die Vorstellung eines geheimen Wissens das zuerst erlernt werden muss ist für jeden Gamer absolut lächerlich]

    „Gatekeeping“ der lieblingsbegriff von SJWs [Social Justice Warriors], dem Erzfeind aller Gamer, einzig und allein verwendet um ein weiteres Spiel zu infestieren, sollte in einer Diskussion über Videospiele nicht als Argument benutzt werden.

    [SJW: „nicht Gamer“, „Perma-victims“, die Gamer nur ihre Ideologie (Femenismus, „Race-repäsentation“, …) aufzwingen wollen im Austausch für schlechtere Spiele, wobei Sie zur gleichen Zeit Gamer mit jeder Beleidigung (toxic fans, …) unter der Sonne beleidigen und deren Meinung als angriff auf [insert your victin-status] abtun (sexist, rassist, …).]

    Ein „safe mode“ ist für ein Game ist noch größerer Schwachsinn in anbetracht der Tatsache das >90% aller Spiele eine Funktion besitzen die da lautet „save/speichern“.
    [Und sorry, PvP und Spiele mit den Ruf von „richtig hart“ sollte sind nicht Einsteigerfreundlich, für niemanden, nicht einmal für Gamer mit 1000h+(EvP)]

    Diese Vorstellungen widerspricht jeglicher Gamer-moral:
    „Get good or go home“
    „Never give up“
    „Try hard“
    „If you are stuck or do not know you can ask (Internet)“

    Kritisch ist vor allem die erwänung von AAA Titeln [>50%shooter] als repäsentatives Beispiel wenn über 90% aller spiele keine AAA Titel sind.

    Der letzte Nagel im Sarg der Unwissenden ist für mich aber die schwachsinnige Vorstellung das Videospiele für „nicht Gamer“ leichter gemacht werden sollen um Sie an „nicht Gamer“ verkaufen/vermarkten zu können.

    Warum sollte jemand ein Produckt entwickeln und ressoucen investieren um es „einsteigerfreundlich“ für Personen zu gestalten die dieses Produckt sowiso nicht kaufen werden?

    [Und bitte kommt mir hier keiner mit den SJW Vermarktungsargument einer gewaltigen Phantomaudienz die gerne ein Produckt kaufen würde, wenn man doch nur XYZ ändern würde wofür es auch absolut lohnenswert ist einfach seine jetzigen Kunden und Fans einfach über Bord zu werfen.]
    [Wenn es so wäre hätte SJWs es nicht nötig erfolgreiche Franchises zu infestieren und würden einfach eigene entwickeln.]

  17. Anabell Jun 28, 2019

    Was sind denn das für Fragen?
    Alleine bei dem Witcher 3 Bild. Das Spiel zeigt dir explizit auf der Karte wo du hin musst. Deponia hat ein Tutorial. Jedes der Spiele hier hat ein Tutorial und Erklärungen ingame. Und dann Dark Souls mitrein nehmen? Ich hab eher das Gefühl ihre Gast’journalistin‘ hier hat noch nie irgendein Spiel in der Hand gehabt. Die Spiele heutzutage haben wesentlich mehr Hand-holding als noch zu NES/SNES Zeit.

  18. Netsurai Jun 28, 2019

    Nach dem ich viele der Antworten gelesen habe, ist mein Eindruck das genau diese Spieler, die sich ja schon auskennen mit diversen Spielen, laut rufen : OMG macht unsere Spiele nicht noch einfacher als sie schon sind (vor allem AAA Titel).

    Spiele schon seid c64 Zeiten, habe auch selber Games erstellt oder war an der Entwicklung beteiligt. Ich lerne jedes neue Game meist über Intuition, das macht sogar viel mehr Spaß als die Anleitung lesen oder Turtorial spielen „zu müssen“. Erst danach, wenn mir das Game tatsächlich gefällt, schaue ich in weiterführende Anleitungen, die ich dazu von Entwicklern betreitgestellt erwarte oder zumindest ein Wiki dazu. Ich mag vor allem RPG like Games mit komplexen Skilltrees, das ganze verpackt in eine gute Story, hierzu gibt es einige Solo sowie Online CoOp Titel.

    Ich kenne auch sehr viele Einsteiger Hürden in Games, die fallen mir im Bereich der Online CoOp Games sehr schnell auf, wenn ich mit Neueinsteigern (das können auch Genere Neueinsteiger sein) eine Runde spiele. Und hier möchte ich einen Vorschlag loswerden: Es gibt Heute in ADV, RPG, ARPG, Shooter, RP Shooter – Online CoOp Möglichkeiten selbts schwere ARPG Kost wie NIOH oder Monsterhunter bieten CoOp – Hier im CoOp gibt es 100de offene Spiel Gruppen, z,B. auch auf Steam wo noch nach „Mit“ – Spieler/innen gesucht wird.

    Ich glaube nach dem 1234 + WASD + Maus verstanden wurde oder bei einem Gamepad die Tasten gefunden werden können ohne hinzuschauen, wo die sind. Ist es der beste Weg um Game Grundlagen, quasi aller Genere zu lernen, das mit anderen Spielern gemeinsam zu machen. Die meisten Spieler haben auch Verständnis für Neueinsteiger und der Mensch lernt am schnellsten von anderen Menschen, gerade die Banalen Dinge, die selbst in den besten Anleitungen nur zwischen den Zeilen lesbar sind – es gibt einiges was Spieler lernen müssen, was in keiner Anleitung zum Spiel steht, was so banal ist, das es einfach „mal wieder“ vergessen wurde. Wenn ich gemeinsam mit Neueinsteigern spiele, gebe ich nicht nur Wissen über das jeweilige Spiel weiter, sondern auch ein Stück Erfahrungen aus anderen Spielen. Bei RPG gibt es viele Strategien für Gegner Kontrolle oder zu Bossfights, das fängt schon beim einfachen movement an, Dinge die kein Spiel Turtorial am Anfang leisten kann. Beim gemeinsamen Spiel lernen Neueinsteiger sicher am schnellsten – selbst Anfragen z.B. in unserer Gilde über Teamspeak zu bekannten Spielen helfen meist schon ohne das die Leute dazu gerade im Game sind.

    Ich spiel zwischendurch noch A.C. O und freue mich das ich ab und an in der Lage bin Gegner weit über meinem Gear Level zu besiegen, wohl einfach weil meine Maus/Tastatur Skills die Gegner noch ausspielen können, mag auch schwere Gegner wenn ich die X mal nicht schaffe, jedesmal lerne ich etwas dazu. Wenn Games zu leicht werden und es fast keine Lernkurve mehr gibt oder keine Skill Bäume wo du noch drüber diskutieren kannst, welche Skillung die beste für BOSS xyz ist. Dann wird es schnell langweilig, das nenne ich eher Fastfood Games,

    die kann Heute auch jeder auf seinem Smart Phone oder Tablet für kleines Geld spielen. Dafür muss sich keiner Konsole oder gar Game PC anschaffen – denn Konsolen Games brauchen einen Online Pass – auch AAA PC Games benötigen Internet. Da sind wir schon bei 30-50 Euro im Monat, sonst kannst diese Games nichtmal mehr Updaten. Daher ist Smart Phone Gameing noch am günstigsten, hier gibt es auch ganz klar die einfachsten Einsteiger Games für „zwischendurch“. Und über die Smart Phone Spieler kommen auch immer mehr Neueinsteiger zur Konsole und PC also Leute die sich davor nie mit größeren Titeln beschäftigt haben, die möchten nun gerne loslegen doch jetzt fehlt es an Gaming Literacy. Die kann „nur sehr schwer“ angelesen werden, Gitarre spielen kannst dir auch nur teilweise „anlesen“.

    Vieleicht brauchen wir bald schon Spiel Trainer, Leute die ihre Erfahrung an Neueinsteiger weiter geben – WIR sollten, wenn wir schon Neueinsteiger/innen ein Game empfehlen auch in der Lage sein das Spiel verständlich zu erklären, das ist gar nicht so einfach, auch banale kleinigkeiten nicht zu vergessen ^^ WIR sind selber Schuld wenn wir Neueinsteiger nicht dabei unterstützen, wenn diese später immer mehr „einfache“ Games verlangen (so wie es Ihnen ja von den Smartphones bekannt ist).
    Wir sind erst am Anfang dessen, was ein neue Spieler Welle auf Smartphones darstellt, auch dort geht es immer mehr(weil Grafiktechnik und Speicher günsiger wurde) von Slotmachine Games zu richtigen (sogar online CoOp bis MMO) RPG Titeln wie z.B. Lineage 2: Revolution etc

    Neueinsteiger kommen einfacher an Spiel Wissen über CoOp Games. Oder spielen z.B bei RPG erstmal Genere Klassiker wie Ultima, Diablo 2 oder Lara Croft(inc Story Mode) Das deckt schon ne Menge an Spiel Grundwissen ab. Worauf andere Spiele wieder aufbauen. Es war nie einfacher in Spiele einzusteigen – WENN du bereit bist dich auch mal mit anderen Leuten über das Internet auszutauschen, gerade die Junge Generation tauscht sich ja ständig und überall Mobil aus oder etwa nicht? Nie war eine Games Com besser besucht (so VOLL das ich selber nicht mehr gerne hingehe).

    • Danke, gerade den sozialen Faktor, den du erwähnst, finde ich bei dem Thema auch sehr wichtig. Ich spiele immer mal wieder sehr gerne mit Freund*innen, die sonst nie spielen, irgendwelche AAA-Titel, die durchaus strategisches oder Genre-Vorwissen verlangen, einfach weil ich den Perspektivenwechsel interessant finde, und was ich immer wieder bemerke, ist auch, dass viele Leute, die oft Spielen, in solchen Situationen anderen bei der ersten inhaltlichen Hürde den Controller aus der Hand nehmen und die Stelle für sie spielen statt ihnen Tipps zu geben. Ich mache es deshalb bewusst immer so, dass ich lieber daneben sitze und Tipps gebe oder sage, welcher Knopf jetzt gedrückt werden muss, um diese oder jene Aktion auszuführen, weil ich dann zwar helfe, aber der Person neben mir das Spielerlebnis nicht wegnehme. (Im Grunde ersetze ich also nur ein bequem erreichbares Hinweis-/Tutorial-/Tipp-System, das das Spiel auch selbst liefern könnte.)

  19. Ich finde es immer putzig, wenn in einer Spielrezension bemängelt wird, ein Spiel böte nur z.B. 15 Stunden Spielzeit. 15 Stunden? Her damit, das ist ein Spiel, das ich vielleicht sogar mal durchspielen kann. Für Berufstätiger sind viele Spiele heutzutage, selbst wenn die Spielmechanik nicht die Hürde ist, rein zeitmäßig kaum zu bewältigen. Ich habe z.B. Mass Effect geliebt, aber die weiteren Teile habe ich nie gespielt, weil mir die Zeit fehlte.

    Dark Souls ist übrigens kein wirklich gutes Beispiel für für Gelegenheitsspieler unzugängliche Spiele, denn es war auch für erfahrene Spieler extrem schwer, das war gerade das Alleinstellungsmerkmal. Für Gelegenheitsspieler war es schlicht nicht konzipiert. Ich würde mich als durchaus routinierten Spieler bezeichnen, aber mir war Dark Souls schon nach kurzer Zeit zu schwer, ich wollte mein Zeit nicht dafür opfern, den selben Kampf fünfzig oder hundert Mal zu spielen. Eindeutig ein Nischenprodukt.

    • Gamer Jul 7, 2019

      Das ist doch auch in Ordnung. Du kannst auch keinen Marathon laufen, wenn du nicht genug Zeit zum üben hast. Was ist das denn für ein Anspruchsdenken?

  20. Games4Life Jun 28, 2019

    Ich weiss nicht, ob es Zufall ist, dass der Artikel (wieder mal) das Klischee der „an sich klugen“ aber mit PC-Spielen hoffnungslos überforderten Frau/en widerspiegelt.

    Jedes Hobby erfordert Ressourcen in Form von Zeit, (Er)lernen, Verbessern und mitunter auch finanzieller Ausgaben.

    Haben Sie je versucht, mehrere Fremdsprachen zu erlernen? Verschiedene Sportarten? Künstlerische Tätigkeiten wie Malen, Töpfern, 3D Design? Handwerkliche wie Nähen, Häkeln, Sticken, Klöppeln?

    Muss jeder alles können oder sich für alles interessieren? Ist es realistisch anzunehmen, dass wirklich jeder, der sich dafür interessiert, Zugang zu Golf, Reitsport oder Alpinski hat?

    Wieso soll es bei einer neuen Hobbyform (Kunst-/Unterhaltungsform) geringere Einstiegshürden oder Ressourcenanforderungen geben als bei Sportarten oder Kunstformen?

    Verglichen mit anderen Hobbys ist Gaming nach wie vor für wesentlich mehr Interessierte zugänglich und auch finanzierbar.

    Das Argument des „zu schweren Einstiegs“ und der Wunsch nach „nur Storymode“ in Kombination mit niedrigen oder am besten gar keinen Kosten (für Hardware und Software) lässt sich leicht lösen, indem nur an der Story Interessierte sich Gameplay oder Walkthrough Videos oder entsprechende Streams ansehen (davon gibt es zu vielen Spielen meist mehrere Streamer/Vlogger zur Auswahl). Ebenso wie es etliche Fanseiten oder auch Let’s Plays und Hilfsvideos gibt, die das erklären, was ein neuer Spieler vielleicht noch nicht alleine herausfindet. (Auch hier sei angemerkt, wieso es beim Gamen anders sein soll als beispielsweise beim Erlernen eines Instruments? Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Hilfsangebote für Gamingneulinge in der Regel kostenlos sind, während die Klavierstunden bezahlt werden müssen. Ebenso wie ein Pass fürs Sportstudio oder Schwimmunterricht).
    Abgesehen von diesen Möglichkeiten, gibt es für die meisten Offlinesingleplayergames zusätzliche Mods/Cheats, die entweder direkt im Spiel integriert sind oder von anderen Spielern/Fans (meist gratis) angeboten werden, damit auch wirklich jeder ein Spiel spielen kann, wie gewünscht; inklusive Godlikemodus (Unsterblichkeitscheat) und Ähnlichem.
    Das erwähnte Assassin’s Creed: Origins ist beispielsweise ein AAA-Titel, der sowohl integriete Anpassungsmöglichkeiten als auch einen völlig kampffreien Touristenmodus hat, bei dem der Spieler* nicht nur Dinge über Altägypten erfährt, sondern auch über den Entwicklungsprozess des Spiels (wieso steht davon nichts im Artikel?)

    Wer als angeblich junger, gebildeter und kluger Mensch nicht in der Lage ist, sich in einem Spiel zurecht zu finden oder sich entsprechend „einzuspielen“, hat womöglich nicht genug Interesse daran, tatsächlich ein Gamer zu sein und selbst ein wenig Aufwand zu betreiben, um herauszufinden wie es geht.

    (Ich kenne so viele Gamer über 50 und auch einige Frauen über 65, die die hier erwähnten angeblich schon für junge Frauen zu schweren AAA-Titel spielen, dass ich den Artikel leider nur so verstehe, dass es um Personen geht, die ohnehin nicht zur Zielgruppe zählen, da Games mit allem, was dazu gehört, für sie kein echtes Interessensgebiet darstellen und sie deshalb auch nicht bereit sind, Zeit zu investieren, um das zu erlernen oder sich an Informationen zu beschaffen, was sie bräuchten, um im Spiel voranzukommen)

  21. Daniel Jun 28, 2019

    Meiner Meinung nach ist es nicht notwendig, dass wirklich jedes Spiel für jeden gleich zugänglich sein muss. Es gibt nun einmal Leute die lieber spielen als andere und daher auch bereit sind mehr Zeit und Ressourcen zu investieren.
    Eventuell angepasste Tutorials und Story-Modi sind gut und wünschenswert, aber manchmal reicht das einfach nicht um Spiele die gerade durch ihre Komplexität bestechen auf absolutes Casualniveau herunterzubrechen.
    Zum Beispiel würde ich absoluten Genre- oder gar Spieleanfängern nicht empfehlen Spiele der X-Reihe, der Dominions-Reihe (die von Illwinter) oder Dwarf Fortress zu spielen, aber das ist auch völlig in Ordnung so. Denn gerade das Erkunden und Entdecken, sowie der Erwerb neue Fähigkeiten macht ja gerade den Reiz viele Spiele aus und es gibt ja durchas genügend andere Spiele mit denen auch Casuals gut klarkommen können.
    Man sollte sie also im Rahmen der Möglichkeiten so zugänglich wie möglich machen, aber nicht unbedingt bei jedem Spiel auf Kosten der Komplexität.
    Ähnlich wie bei dem Beispiel aus dem Artikel zu der Buchdiskussion. Bei vielen Büchern mag das so sein, aber man lässt ja auch keinen, der noch nie ein Buch gelesen hat auf James Joyce oder dergleichen los, als zumindest nicht idealerweise.
    Die Beispiele mit den Freunden fand ich etwas komisch, besonder hinsichtlich auf das Thema. Das sind ja alles Sachen die man innerhalb von Minuten durch lesen einer Anleitung, schauen eines Tutorialvideos oder Nachfragen bei Freunden klären lassen. Ein Neuling im Point und Click Genre braucht eine Weile um sich im Tutorial zurechtzufinden? Nicht allzu verwunderlich. Die Nächste übersieht im Tutorial den Hinweis auf das Inventarmanagement, ärgerlich, aber mit ein bisschen Erkundungsfreude sollte man doch früher oder später auf das Inventarmenü stoßen. Und den Punkt zu Skyrim hat mich tatsächlich etwas stutzig gemacht und würde das gerne etwas mehr ausgeführt haben? Ich male mir gerade die kuriosesten Sachen aus, was einem an der Reitmeachanik verwirren könnte.
    Das sind alles so Sachen, bei denen man die vorhanden Ingametutorials durchaus bemängeln kann, aber ist das wirklich schon gatekeeping? Ich bin da skeptisch. VOr allem, da es ja so viel bessere Beispiele geben würde. Wer sich zum Beispiel als Anfänger an eine Partie dota oder lol herenwagt, der muss nicht selten wüste Beschimpfungen über sich ergehen lassen und darf selbst mit ausführlichen Tutorials, Hilfe durch Freunde und ähnliches kaum daraufn hoffen innerhalb von 100 Stunden auf ein passables Niveau zu gelangen. Wahrscheinlicher ist eher die zehnfache Zeit von Nöten um einigermaßen gut mit den Mitspielern mithalten zu können. Dort von einer Art Gatekeeping zu sprechen hätte ich deutlich nachvollziehbarer gefunden.

    • Das Skyrim-Beispiel war tatsächlich eine Sache von Kamera- und Steuerungs-Koordination in 3D-Räumen. Wenn man es nicht gewöhnt ist, sich durch sowas zu bewegen und dann direkt aufs Pferd hüpfen will und dann Kamera + Steuerung auf einmal bedienen muss, kann das für für solche Anfänger*innen erstmal sehr verwirrend sein. (Besagte Freundin hatte das auch blitzschnell raus, aber das Beispiel sollte mehr dazu dienen, zu verdeutlichen, dass auch solche Kleinigkeiten ein Lernprozess sind.)

      • Wenn sie es blitzschnell raushatte, wo ist dann das Problem? Du verwendest das Wort Gatekeeping. Das suggeriert mir dass von Entwicklerseite her eine Absicht hinter diesem Designkonzept steckt. Dass absichtlich Leute ausgeschlossen werden sollen, die diese Form der Kamerakontrolle nicht beherrschen. Stattdessen handelte es sich woh nur um einen kurzen „Hupps, zu doof, ach geht schon“-Moment. Das als Grundlage für eine Triple A-Verschwörungstheorie?

        • Ich suggeriere gar keine böse Absicht von Entwicklerseite, sondern allerhöchstens einen blinden Fleck im Diskurs, an dem auch Entwickler*innen teilnehmen. Gatekeeping unterstelle ich auch nur den Leuten in der Debatte, die sich weigern, z.B. überhaupt anzuerkennen, dass man es lernen muss, ein Spiel zu „lesen“, und so tun als müsste man einer beliebigen Person, die noch nie ein Spiel gespielt hat, nur einen Controller in die Hand drücken und wenn sie dann nicht sofort weiß, was sie tun muss, ist sie einfach blöd. Oder die vollkommen ignorieren, dass der Zugang zu Spielen (gerade als Kind) auch viel damit zu tun hat, wie man sozialisiert wird und ob man entweder erwachsene Bezugspersonen oder Freunde hat, die einem das Medium nahe bringen.

  22. leser*in Jun 29, 2019

    „Wenn EIN ANFÄNGER schon vollends damit beschäftigt ist, sich nur mit dem Crafting-System eines Spiels auseinander zu setzen, dann ist “schwer” etwas komplett anderes als bei EINER ERFAHRENEN SPIELERIN, der diese Art Systeme längst bekannt sind und die davon dementsprechend nicht mehr herausgefordert wird.“

    2 Gender-Inkonsistenzen

  23. Spaß will auch verdient sein 🙂
    http://i.imgur.com/YVMaJ.png

  24. Sorry, aber das ist ziemlicher Blödsinn.

    Natürlich bin ich auch selbst immer wieder überrascht wenn Leute die vorher damit gar nichts zu tun haben, nen Spiel vorgesetzt bekommen und mit Dingen Probleme haben von denen ich gar nicht wusste, dass sie einem Probleme bereiten können. (z.B ne Freundin die bei Dead Space deratige Probleme mit der bloßen Kamerasteuerung hatte, dass sie den ganzen gruseligen Spannungsaufbau der ersten Szenen gar nicht mitbekommen hat und das Spiel nach 10 Minuten für langweilig befunden hatte)

    Aber das mit „gatekeeping“ zu vergleichen ist einfach lächerlich. Vielleicht kommt der Impuls daher, dass zocken ein ähnlich „sesshaftes“ Hobby ist wie Filme/Serien gucken oder Musik hören, beides Sachen für die man nichts erlernen muss, aber Spiele sind keine Filme und obwohl besonders die angesprochenen tripleA Titel immer wieder versuchen eine „cineatic experience“ zu bieten (indem sie das Problem meiner Freundin zum Beispiel lösen indem sie einem die Kontrolle über Character und Kamera klauen oder einfach cutscenes abspielen) sollen sie das bitte auch nicht werden.

    Wer Hobby-mäßig malen will, oder Sachen schnitzen oder Klettern oder Skateboard fahren, der muss lernen und grade das lernen, das langsam besser werden, die Erfolgserlebnisse sind doch das tolle daran.

    Wer wenig Zeit hat (das blöde Argument hab ich bestimmt das erste mal vor 10 Jahren gehört) für den sind Spiele halt einfach nicht das medium um eine schöne Geschichte zu erleben, nicht weil die bösen publisher sie raus „gatekeepen“ (EA, ubisoft etc. würden es lieben wenn jeder Mensch auf der Erde ihre Spiele kauft, deswegen haben sie ja schon Jahrzehnte lang ihre Titel immer weiter und weiter vereinfacht bis von der eigentlichen Interaktivität kaum was übergeblieben ist) sondern weil viele Storylastige Spiele gerne mal 50 oder 100 Stunden brauchen um durchgespielt zu werden, wer keine Zeit hat in 5-10 Stunden das Spiel zu lernen der hat auch keine Zeit 100 Stunden das Spiel zuende zu spielen.

  25. Ein sehr interessanter und spannend geschriebener Text, der zum Nachdenken über das eigene Spielverhalten anregt.
    Tatsächlich merke ich selbst, dass gerade größere Spiele mit langen, langsamen Einstiegen mich zunehmend abschrecken, da ich nur sehr bedingt gewillt bin neue Mechaniken zu erlernen oder mich in eine weitere *epische* Story reinzufuchsen. Man könnte sagen, eine Art Gatekeeping findet auch auf dieser Ebene statt.

    Den genannten Punkten Hintergrundwissen und technische Infrastruktur kann ich vollkommen zustimmen. Spiele müssen nicht immer ganze Serien sein, die aufeinander aufbauen und brauchen auch keine fotorealistische Grafik, um zu unterhalten. An dieser Stelle sei auf zahlreiche spannende Indiependent-Titel verwiesen, die oft weit weniger überladen als AAA Titel sind.

    Im Punkto Schwierigkeit vertrete ich jedoch eine komplett andere Auffassung. Bewegt man sich nicht im kompetitiven E-Sport-Bereich oder sucht sich ein Spiel à la Dark Souls heraus, das für seine Schwierigkeit bekannt ist und geliebt wird empfinde ich Spiele zunehmend als einfacher.

    Ich bin Anfang der 90er geboren und habe den Einstieg über Spiele noch auf einem alten DOS-Rechner erlebt. Mit zunehmender Popularität von Spielen und einer zunehmenden Akzeptanz in der breiten Masse sind diese immer zugänglicher geworden. Näherungsweise jede Mechanik wird einem zu Beginn in einem Tutorial geschildert, sobald man einmal an einer Stelle gescheitert ist erscheint sofort ein Tooltip, der einem dabei hilft die aktuelle Situation zu bewältigen. Permanent speichern Spiele den Fortschritt des Spielers, sodass selbiger die Chance hat eine schwierige Stelle so oft er will zu versuchen bzw. von kleinen Unaufmerksamkeiten nicht sofort die letzte Stunde Spielzeit verloren geht. Noch simpler: die mittlerweile permanent auffindbare Zielanzeige (z. B. in Rollenspielen, wie The Witcher 3, die anzeigt wo das nächste Event einer Mission oder Quest stattfindet) taucht erst seit Mitte der 2000er Jahre in Spielen auf. Im ersten Teil der Witcher Reihe von 2007 ist diese Funktionalität nur sehr rudimentär implementiert, oft hatte man bei Spielen aus dieser Zeit Glück, wenn eindeutig ersichtlich war, was gefragt war oder wo man hinmusste (Rollenspiele waren da nach meinem Empfinden immer sehr freundlich, da viel über Dialoge lief). All diese Features sollte man beachten, wenn man von der Schwierigkeit der Spiele spricht.

    Das man zu Beginn nicht alles versteht und kann ist völlig normal. Gerade das beschriebene Beispiel, dass jemand nicht wusste, dass bei Dragon Age: Inquisition Rüstungen verbessert werden können kenne ich selbst von meinen ersten Rollenspielen. Es ist ein Lernprozess der bei einem interaktiven Medium interaktiver ausfällt als bei anderen Medien. Wobei der Konsum eines Filmes über ein bestimmtes sujet mit entsprechendem Fachwissen ebenfalls eine andere Erfahrung bietet, als wenn man komplett unbefangen herangeht.
    Scheitern gehört zum Spiel selbst dazu und ist Teil des Spaßes, es liegt hierbei ganz am Spieler, wieviel Knobelaufwand er bereit zu betreiben ist. Füher war es eine unheimliche Befriedigung ein Spiel Beendet zu haben. „An einem Wochenende Durchsuchten“ kam eher selten vor… Zumindest in meinem Umfeld, in dem wir aus Spaß und nicht Reputationsgründen gespielt und uns ausgetauscht haben.

    Anstatt die Spiele noch einfacher zu gestalten sollte meines Erachtens nach eine bessere Kommunikation stattfinden. Wo sind die Hilfestellung zu finden? Sind diese auch wirklich hilfreich? Und wie geht die Community mit Einsteigern und Fragenstellern um?
    Ein offenes und freundliches Umfeld sind bei jeder Form eines Hobbies wichtig, ganz egal ob man nun ein Musikinstrument erlernt, Socken strickt oder eben beginnt sich für Gaming zu interessieren. Überall gibt es Hürden, die durch Eigeninitiative und durch ein freundliches, offenes Umfeld genommen werden können und die Erfahrung des Hobbyausführenden bereichern.

    • „Einfachheit“ ist nicht gleichzusetzen mit „nicht komplex“. Mein Punkt ist, dass Spiele in ihren Systemen komplexer werden. Darüber, ob sie einfacher/schwerer werden im Sinne von spielerischer Herausforderung sage ich nichts. Die Systeme, die viele Spiele nutzen, sind heutzutage oft sehr ähnlich, d.h. einmal gelernt findet man sich sehr schnell in vielen Spielen zurecht, aber dieselben Systeme sind inzwischen auch sehr feingliedrig und komplex, was diesen ersten Lernvorgang schwierig machen kann.

      • Genau, das war mein Punkt, man sollte hierbei definitiv die zeitliche Entwicklung berücksichtigen. Die Momentaufnahme mag für jemanden unzugänglich erscheinen, allerdings Zeigt der Trend, dass dieses Medium immer zugänglicher für Einsteiger wird.

        Zudem sind meines nach Einfachheit und Komplexität Gegenpole. Die Frage ist, welcher Aspekt eines Spieles wie ausgeprägt ist. Es kann z. B. eine sehr komplexe Steuerungsmechanik aber nur eine (wenn überhaupt) sehr rudimentäre Geschichte wie in Flugsimulatoren sein, oder aber eine relativ zugängliche Steuerung, die einem Hilft eine interessante Geschichte zu navigieren wie bei den Assassin’s Creed Spielen, Welches Spiel für wen wie komplex empfunden wird lässt sich generalisierend sehr schlecht sagen.

  26. Gobber Jun 29, 2019

    Ein interessanter Artikel, der in manchem Punkt recht hat, als erfahrener Gamer macht man sich über Optionen wie einen Endgegner zu überspringen wenig gedanken oder sieht das als Einladung zum „Cheaten“ – unser Hirn sucht nunmal gerne den Weg des geringsten Widerstandes. Der Screenshot von Dark Souls ist etwas unfair, jeder der sich ein klein wenig über das Spiel informiert sollte wissen, dass das kein leichtes Spiel ist, sondern sich an Leute wendet die eine Herausforderung suchen.

    Zu mangelnden informationen im Tutorial und nicht offensichtlichen Tastenbelegungen:
    Es gibt für praktisch jedes Spiel (Indies vielleicht ausgenommen) ein Handbuch.
    Im Handbuch zu Skyrim gibt es Einträge über Ausrüstung, den Skilltree und das Reiten. Diese sind vielleicht nicht ausführlich genug um einem Neuling jedes Detail zu erklären, sollten aber als erste Referenz ausreichen. Wenn ich den Namen für ein Feature kenne, kann ich mich leiter weiterinformieren.
    Neben der Quelle Handbuch kennt bestimmt jeder jemanden der sich mit Spielen auskennt. Ich habe schon meinen Eltern das Gamen beigebracht und weiß, dass es einige Zeit dauren kann bis die Koordination für einen Shooter ausreicht. Von verwirrenden Offensichtlichkeiten wie Power Ups ganz zu schweigen.

    Zuletzt: wenn ich ein Intellektuell anspruchsvolles Buch lese oder einen entsprechenden Film sehe kann ich den Inhalt auch nur verstehen, wenn ich die Referenzen kenne. Oft genug sind dies Mython von den alten Griechen etc. Selbes gilt für Musik. Hier sprechen wir über hunderte Stunden Lesezeit für die Basics.

    • Natürlich gibt es Handbücher, aber nicht in jedem Spiel werden die einem (am besten mehrfach) unter die Nase gerieben, d.h. jemand, der sehr selten oder nie spielt, ist sich ggf. nicht einmal der Existenz eines Handbuchs bewusst. Das ist auch einer meiner Punkte: Viele Hilfestellungen sind immer wieder da, aber eben „versteckt“ bzw. brauchen Vorwissen, um überhaupt auf sie zugreifen zu können.

  27. Felix Jun 29, 2019

    Die Spiele sind so schon zu leicht… Das frühere Ausprobieren, wie funktioniert was? Was brauche ich? Etc fällt in den meisten Spielen doch schon weg weil dir jeder scheiß ingame vorgekaut wird… Dieser „Aha“ Effekt ist das wichtig! Ich habe die Lösung alleine geschafft! Ich will wieder spiele die einen fordern!

  28. Kann vieles nicht nachvollziehen.
    In der heutigen Zeit sind die Spiele teilweise so vereinfacht, dass man selbst wenig Denken muss – Bei vielen modernen Spielen, so ab 2010 tlw. sogar früher lassen sich schwierige Parts überspringen, Wege werden angezeigt, immer neue Tipps plobben auf. Wenn man an Spiele wie z.B. Gothic zurückdenkt, wo einem gar nichts gezeigt wird ist das schon krass. Der nächste Punkt ist das Argument der Steuerung und allgemein der Einstellungen, diese lassen sich nahezu bei jedem Spiel individualisieren.
    Also ist die GEsamtargumentation ziemlich dünn.

  29. Schönrede Jun 29, 2019

    Heutzutage findet man bei „youtube“ viele nützliche Tutorials. Auf „Twitch“ kann man Leuten beim Spielen zusehen und im mitlaufenden chat Fragen stellen. Hier findet man auch andere an diesem Spiel interessierte Spieler die einem auf Anfrage eventuell weiterhelfen. Daher braucht es nicht unbedingt eine ausgeprägte Intuition – etwas Kommunikation reicht.

  30. Subsch Jun 30, 2019

    Als ich hier den ersten Kommentar geschrieben habe, hätte ich nicht erwartet, dass sich so viele zu dem Thema äußern. Cool.

    Ein paar Dinge fallen mir noch zum Thema ein: Vergleich hinken immer eine wenig und so ist auch, wenn man Games mit Büchern vergleicht. Aber gerade deshalb sind Vergleiche ja aufschlussreich – weil die Unterschiede deutlich werden. An einer Stelle habe ich aber einen Einwand: Jemand schrieb hier etwas dazu, dass Spiele neue Spielerfahrungen, also Replayability bieten, anders als Bücher. Wer aber mal ein Buch mit einigen Jahren Abstand noch einmal gelesen hat, wird es anders lesen, anders beurteilen – obwohl der Inhalt derselbe geblieben ist. Hier sehe ich also eher eine Paralelle zu dem Spielen eines Games mit einer anderer Spielfigur oder einer anderen Faction, was ja meist ein wichtiger Aspekt der Replayability ist.

    Außerdem frage ich mich noch, ob es grundsätzlich anderes, quasi unkonventionelles Gamedesign geben kann und wie es aussehen würde.

    Und schließlich ist da noch der Aspekt der Barrierefreiheit. Denn es gibt ja nicht nur Einstiegshürden beim Geld oder bei der Gaming-Literacy oder beim Faktor Zeit, sondern vor allem gibt es Menschen, die gehandicapt, also behindert.

  31. Peter Jun 30, 2019

    Ich glaube Spieler unterschätzen gerne mal, wie Videospiele auf Außenstehende wirken. Der Tomb-Raider-Reboot gilt ja gemeinhin als Casual-Titel im Vergleich zu den Pendants der 90er. Meine Freundin hat es noch nicht mal geschafft geradeaus zu laufen in dem Spiel. Zwei Analogsticks gleichzeitig zu bewegen hat sie vollkommen überfordert. Und sie hat einen 1.0 Master in Psychologie. An mangelnder Intelligenz kann es also nicht liegen. Ich als erfahrener Spieler hatte in manchen Gefechten auch so meine liebe Mühe.

    Mein Vater hat damals gerne ISS 98 auf dem N64 gespielt, aber in einem aktuellen FIFA oder PES sieht er kein Land. Das sind beides keine Arcade-Spiele mehr, sondern Fußballsimulationen.

    Nintendo hat die Nicht-Spieler mit DS und Wii erfolgreich erreicht, aber leider haben viele dieser Menschen dem Medium überhaupt keine Wertschätzung gezeigt und wie die Weltmeister raubkopiert. Spätestens als es auf Smartphones die Spiele umsonst gab, waren diese Leute weg. Daher hat Nintendo dann mit dem 3DS wieder auf die klassischen Zielgruppen gesetzt. Kinder und Enthusiasten. Ähnliches gilt für die Switch.

    Viele Hobbies erfordern eine gewisse Einarbeitung. Ich würde gerne Geige spielen können, aber dafür muss ich Zeit und Geld investieren. Einen einfachen Weg gibt es nicht. Dafür bekomm ich aber auch etwas zurück. Wer sich die Zeit nimmt sich in Red Dead Redemption II reinzufuchsen bekommt auch mehr zurück als jemand, der in dieser Zeit lieber Candy Crush Saga gezockt hat.

  32. Derva Jul 1, 2019

    Du findest Probleme wo keine sind, denn jeder Gamer ging durch die gleiche Phase. Sich Spielekenntnisse erarbeiten und alles rausfinden. Wenn man also behauptet es gäbe jetzt eine Hürde die es abzubauen gilt ist das einfach nur irreführend.

    Diese Hürde gab es schon immer, so wie es sie bei wirklich JEDEM Aspekt im Leben gibt bei dem man mit einer Lernkurve arbeitet.

    Klar ist ein gutes Spiel ein intuitives spiel, doch wird hier schon wieder nach Schuldigen gesucht und diesen sofort eine Bringschuld zugeschoben. Wenn die als Beispiel genannten Mädels so klug sind wie du behauptest kommen die auch drauf mal ins Menü zu schauen oder darauf das sie ihre Ausrüstung ändern können nachdem die den 12. neuen Brustpanzer nach einem Lootdrop bekommen haben…

  33. Apfelfreund Jul 1, 2019

    „Gaming Literacy“ ist doch nur einen Umschreibung für: „Kausalzusammenhänge erkennen zu können“
    Zu allererst ein Profitipp: Handbuch
    „Eine Freundin ist von der Reitmechanik in Skyrim so verwirrt worden, dass sie drauf und dran war, nur zu Fuß durch die Spielwelt zu marschieren“
    Sprich E, bzw. X, zu drücken um dann wie gewohnt die Steuerung zu benutzen? Dies sollte man nicht den Entwicklern vorhalten.
    „Eine andere ist an einer Hauptmission in Dragon Age: Inquisition ewig gescheitert, weil ihr nicht bewusst war, dass sie ihre Ausrüstung gegen bessere austauschen kann.“
    Man soltle schon den kausal Zusammenhang zwischen Inventar und Ausrüstung erkennen können. Dafür muss man nicht mal Dagons & Dragons gespielt haben in der Jugend.
    „Wieder eine andere hat schon im Tutorial von Deponia eine ganze Weile gebraucht, um zu verstehen, was sie tun soll, weil ihr das Genre Point & Click vollkommen fremd war“
    Buchstäblich im Tutorial? Dazu verliere ich mal kein Wort.

    „Alle drei sind junge, kluge und gebildete Menschen, aber allen Dreien fehlte eine einzige scheinbar banale Information, um zu wissen, wie sie hier mit einem Spiel umzugehen hatten.“
    Kausalzusammenhänge erkennen zu können?
    „Woher weiß ich denn, dass ich in einem RPG vermutlich die Augen nach besserer Ausrüstung offen halten sollte? Woher weiß ich denn, wie ein Fähigkeitenbaum funktioniert? Oder mit welcher Taste ich in der Regel einen Angriff ausführe? In welche Richtung ich laufen sollte, wenn ich gerade mal nicht weiterkomme?“
    „Moderne Spiele sind ein Haifischbecken. Sie erfordern ein hohes Maß an motorischen Fähigkeiten bei der Steuerung und setzen Kenntnisse über die Bedienung und andere Konventionen einfach voraus. Wer spielen will, muss mutig vom Beckenrand springen und sich das Schwimmen oft selbst beibringen.“
    Tatsächlich hätten wir nie so eingängige Steuerung wie heute, springen wird beim PC immer der Leertaste liegen, oder A oder Y. Denke man nur an die alten Kontroller! Da waren ja noch zwei Sticks zum Bewegen und gucken eine Absurdität. Steuerungen in Spielen waren nie so leicht wie heute. Und ich verweise erneut auf das HANDBUCH.
    Learning by doing! So haben wir doch auch den Umgang mit Smartphones gelernt.
    „[…]wie Spiele selbst sind teuer, moderne AAA-Titel werden immer größer und fressen mehr Zeit als ein erwachsener Mensch mit einem Leben jenseits einer Konsole wirklich aufbringen kann.“
    Für Witcher 3 (ohne DLC) wir mit ca. 40 Stunden zum Durchspielen gerechnet. Um Game of Thrones komplett zugucken wendet man 63,05 Stunden seiner Lebenszeit. Eine Call of Duty hat 6 bis 8 Stunden Spielzeit, dies entspricht nicht mal der Herr der Ringe Trilogie.
    „, […]ob oder wie es besonders leichte Modi oder Skip-Bossfight-Buttons für bestimmte Spiele geben sollte, dann streiten wir nicht nur über Schwierigkeitsgrade. Dann streiten wir über Gatekeeping. Das heißt darüber, wer Zugang zu welchen Titeln Dann streiten wir über Gatekeeping. Das heißt darüber, wer Zugang zu welchen Titeln haben darf und wer nicht. “Schwierigkeit” oder “Hürden” sind relative und subjektive Werte, die ganz unterschiedlich zum Ausdruck kommen können“
    Entschuldigung? Dann ist man die falsche Zielgruppe, wer sich beschwert ein Dark Souls sei ihm zu schwer, dem kann man mit jemden Vergleich der SAW sieht und sich dann über die Brutalität beschwert. Das Produkt war einfach nicht an die Person gerichtet.
    „Und selbst dann streifen wir gerade mal die Spitze des Eisberges: Was ist mit Menschen mit Behinderung? Was mit älteren Menschen? Berufstätigen Menschen mit mehr Freizeitbeschäftigungen als Videospielen? Alleinerziehenden? Insgesamt Leuten, die nicht die Zeit oder das Geld haben, viel Aufwand darin zu investieren, eine Gaming Literacy langsam aufzubauen und dann ständig aufrecht zu erhalten?“
    Das klingt jetzt etwas doof aber… gilt das selbige nicht auch für Bücher? Oder komplexe Serien wie das oben erwähnte Game of Thrones?
    Und für Menschen mit Behinderung wird viel geforschte, wie man ihnen beim Spielen helfen kann, bzw. dieses für sie erleichtern kann.

    „Spiele, gerade im AAA-Bereich, sind grundsätzlich ein relativ schwer zugängliches Medium.“
    Nein. Gerade die AAA-Spiele sind in der Regel die leichteren Spiele.
    „Beispielsweise verschiedene Tutorialvarianten anzubieten und Anfänger*innen einfach ein bisschen mehr zu erklären als allen anderen“
    Wie denken Sie, haben die Leute mit hohen „Gaming Literacy“ dieses erreicht? Auch diese haben einmal ein Standard Tutoiral durchgespielt.
    „Wer die eigene Spielerschaft nicht künstlich homogen halten möchte, muss sich auch damit auseinandersetzen, was Hürden für unterschiedliche Spieler*innen bedeuten.“
    Verschiedene Spiele sprechen verschiedene Leute an und dies ist auch gut so. Wie ebi Büchern und Filmen.

    • „Kausalzusammenhänge erkennen zu können“
      –> Das ist doch längst nicht alles, was man zum Spielen braucht. Nur ein Beispiel: man benötigt für viele Spiele auch ein schnelle Reaktionsfähigkeit

      „Zu allererst ein Profitipp: Handbuch“
      –> Hast du mal die Verpackung eines aktuellen Spiels aufgeklappt? Da sind keine Handbücher drin. Längst nicht alle Spiele haben (gute) Handbücher im Spiel.

      „Sprich E, bzw. X, zu drücken um dann wie gewohnt die Steuerung zu benutzen?“
      –> Du sagst „wie geohnt“, weil es für dich selbstverständlich ist. Aber wenn man es eben nicht gewohnt ist? Genau.

      „Man soltle schon den kausal Zusammenhang zwischen Inventar und Ausrüstung erkennen können. Dafür muss man nicht mal Dagons & Dragons gespielt haben in der Jugend.“
      –> Es gibt auch viele Spiele, in denen Kleidung nur kosmetisch ist. Dass es Statuswerte gibt, die dadurch verbessert werden, ist eine Genrekonvention, die nicht gottgegeben doer selbstverständlich ist.‘

      „Tatsächlich hätten wir nie so eingängige Steuerung wie heute, springen wird beim PC immer der Leertaste liegen, oder A oder Y.“
      –> Das ist eine Kovnention, die man erst lernen muss, auch sie ist nicht gottgegeben doer selbstversäbdlich. Aber weil das aus der Innenprespektive, wie von dir, angenommen wird, erklären Spiele das häufig nicht mehr.

      „Für Witcher 3 (ohne DLC) wir mit ca. 40 Stunden zum Durchspielen gerechnet.“
      –> Für das Review zum Release was an der Grenze der Unmöglichkeit, das Spiel in dieser Kürze durchzuspielen und auch nur möglich, wenn man sich beeilt und alle nebenaufgaben liegen lässt. Das ist weder ein typisches noch ein realistisches Spielerlebnis für Witcher 3.

      „wer sich beschwert ein Dark Souls sei ihm zu schwer“
      –> Niemand beschwert sich, ein Dark Souls sei ihm/ihr zu schwer. Woher nimmst du diese Aussage?

      „gilt das selbige nicht auch für Bücher? Oder komplexe Serien wie das oben erwähnte Game of Thrones?“
      –> grundsätzlich gibt es da natürlich auch Hürden. Aber all diese Hürden (z.B. Komplexität der Narration) betrifft Spiele genauso. Es können aber weitere hinzu kommen (siehe die Beispiele im Artikel wie z.B. Steuerung).

      „Wie denken Sie, haben die Leute mit hohen „Gaming Literacy“ dieses erreicht?“
      –> hier muss man sich allerdings fragen, WER, d.h. welche Personengruppen das erreicht haben, welche nicht und WARUM.

      • Apfelfreund Jul 1, 2019

        –> Hast du mal die Verpackung eines aktuellen Spiels aufgeklappt? Da sind keine Handbücher drin. Längst nicht alle Spiele haben (gute) Handbücher im Spiel.
        –> Gibt es immer noch – entweder im Spiel Menü unter Steuerung… oder online.
        –> Du sagst „wie geohnt“, weil es für dich selbstverständlich ist. Aber wenn man es eben nicht gewohnt ist? Genau.
        –> Wie gewohnt im Spiel… die Benutztenaste
        –> Es gibt auch viele Spiele, in denen Kleidung nur kosmetisch ist. Dass es Statuswerte gibt, die dadurch verbessert werden, ist eine Genrekonvention, die nicht gottgegeben doer selbstverständlich ist.‘
        –> da sind meisten diese Zahlen die implizieren, dass unterschieldiche Werte gibt.
        –> Das ist eine Kovnention, die man erst lernen muss, auch sie ist nicht gottgegeben doer selbstversäbdlich. Aber weil das aus der Innenprespektive, wie von dir, angenommen wird, erklären Spiele das häufig nicht mehr.
        –> nach wie vor lerne ich in Tutorials wie man sich duckt oder springt aber auch hier kann man zur Not jederzeit unter „Steuerung“ nachgucken.
        –> Niemand beschwert sich, ein Dark Souls sei ihm/ihr zu schwer. Woher nimmst du diese Aussage?
        –> weil viele gerade bei dem Spiel eine einfachere Möglichkeit haben wollte. Es war ein Fallbeispiel.
        Allerdingsverweise ich auch mal ganz gescheit auf eine der Bildunterschrift im Artikel: „Gibt es dafür einen Skip-Button? | Bild: FromSoftware [Dark Souls]“
        –> hier muss man sich allerdings fragen, WER, d.h. welche Personengruppen das erreicht haben, welche nicht und WARUM.
        –> wieso ist das WER? entscheident? Willst du jetrzt drauf abzielen, dass der WER „Gamer“ seien, die sich ja eh schon auskennen? Dann gehen wir doch zu dem „WARUM“ – weil sie sich damit beschäftigt haben. learning by doing

  34. Gamer Jul 7, 2019

    Och weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll. Das klingt absurd, dass ich einfach nicht weiß wie man auf die Idee kommt. Tauchen, Fahrrad fahren, Brettspiele, Autotuning. Niemand würde auf die Idee kommen, dass hier jemand Gatekeeping betreibt, aber bie Gamer/Spieleentwickler machen das sicher nur um Minderheiten auszuschließen.

  35. TrollMitKernWahrheit Jul 7, 2019

    Ich bin zu blöd für die Regeln von Go und Skat, ich finde man sollte die Regeln ändern, damit diese Spiele zugänglicher werden. Denn damit betreibt man Gatekeeping und schließt mich als Minderleister aus. Außerdem finde ich, dass ein Porsche als Newagen zu teuer ist, man sollte sämtliche Fahrzeuge auch für ärmere Menschen verfügbar machen. Führerschein finde ich übrigens auch blöd, sollte man auch Blinden und Behinderten kostenlos anbieten

    • Wusstest du, dass es für fast alle Brett- und Kartenspiele unterschiedliche Regeln und Varianten gibt? Davon abgesehen kann dich sowieso niemand davon abhalten, Skat nach Hausregeln zu spielen.

      Und warum sollten Menschen mit Behinderungen keinen Führerschein bekommen? Das müsstest du mal genauer erklären.

  36. Vicarocha Jul 8, 2019

    Aus dem Artikel: „Videospiele zu verstehen und erfolgreich zu spielen ist eine Fähigkeit, d.h. all das, was man mitbringen muss, um eine bestimmte Leistung zu erbringen. Dazu zählen nicht nur kognitive Grundvoraussetzungen wie Reaktionsfähigkeit, sondern auch die spezielle Befähigung, Spiele zu lesen. Man muss insbesondere daran gewöhnt sein, sich in unterschiedlichen virtuellen Räumen – egal ob 2D oder 3D – durch bestimmte Eingabemethoden zu bewegen. Und man benötigt Kenntnisse über Konventionen. Wissen darüber, wie ein Spiel mit mir als Spielerin kommuniziert. Und ich mit ihm. Nichts davon ist von außen ganz natürlich ersichtlich, sondern setzt Unmengen an Kenntnissen und Fähigkeiten voraus. Die Summe davon nennt man auch Gaming Literacy, d.h. die Fähigkeit, Spiele zu lesen und zu verstehen.“

    Dem stimme ich insg. zu, sehe das ganze aber nur als einen Teil der Gaming Literacy. Da gehören m.E. noch eine gehörige Portion John Fiske und Dieter Baacke hinzu, der Artikel beschränkt sich nämlich zu sehr auf den Aspekt der Beherrschung und Kontrolle von Computerspielen und deren Reglements, ignoriert aber den Umstand, dass Computerspiele eigenständige narrative Kunstwerke sind, deren auch inhaltliches Verständnis einen Aspekt der Media Literacy voraussetzt, die mit horizontalen und vertikalen und für Computerspiele z.T. genuinen Referenzen agieren (s. John Fiske) und eine eigene Sprache benutzen, die es zu lesen gilt (s. Mediennutzung nach Dieter Baacke)… und da haben wir Gamingkritik, -kunde und -gestaltung i.S.v. Dieter Baackes Medienkompetenz noch gar nicht angerissen.

    Diese Form von Gaming Literacy, die inhaltsbezogene, ist ja gerade das, was z.B. der BPjM insg. zu fehlen scheint und bspw. den vielen Verbotsproponenten während der sog. „Killerspiel“-Debatte des letzten Jahrzehnts komplett abging.

  37. Spiele sind für alle da?

    Meine Antwort ist: Nein. Jedes Spiel hat eine Zielgruppe, die es anzusprechen versucht. Intuition ist eher die „Eingebung“ eines Mitgliedes der Zielgruppe und setzt specifische Erfahrungen vorraus. Spiele (gerade AAA-Titel) versuchen durch Tutorials auch für Spieler denen diese Erfahrungen fehlen zugänglich zu sein. Und nicht zuletzt ist dort auch immer noch Google und Youtube.

    Ich erinnere mich noch, das ich schier an pokemon rot verzweifelte. Weil ich im ersten größeren Hölenkomplex den Ausgang nicht fand. Ich hatte schlicht übersehen, dass eine Höle zwei Treppen hatte, von denen nur eine zum Ausgang führte. Ich fand die Lösung schließlich im Internet. Die Probleme von wenigstens zwei ihrer Freundinnen würde ich in diese Kategorie einordnen.

    Im Grunde also einfach ein kommunikatives Dilemma: Wie teile ich Spieler*innen mit, was sie tun müssen, ohne die Spannung wegzunehmen oder sie sogar zu nerven?

    Warum „tun müssen“? Viele Spiele schreiben ihnen nicht vor, was sie zu tun haben. Taktik spiele sagen ihnen aus Prinzip nicht welche Einheiten sie als nächstes zu bauen haben. Ziel des Spieles ist es in gewisser weise selber herauszufinden wie sie das Ziel der Mission erreichen. Bei Spielen wie Skyrim ist es sogar noch schwieriger das Ziel des Spieles festzulegen. Ist es die Story missionen abzuschliesßen? Alle neben missionen ebenfalls abzuschließen? Oder ist es das Ziel die Landschaft zu bewundern? All die einzigartigen Charactere kennen zu lernen? Letztendlich muss sich jeder das Ziel selbst setzen und dann wird die frage: „was muss ich tun?“ zu „Was muss ich tun um zu …?“ Eine Frage die Google besser beantworten kann als jedes Tutorial.

    Ein Buch zu lesen und so zum Beispiel an einer aktuellen Diskussion um einen Roman teilzunehmen, ist eine Frage von einer im Vergleich zu Spielen kleinen Summe und ein paar Stunden oder Tagen Zeit.

    Um ein Buch lesen zu können haben sie mindestens vier Jahre Schulunterricht investiert. Zudem gilt dies nur, wenn sie mit menschen ihres Erfahrungshintergrundes über ein Buch diskutieren wollen. Wenn sie mit jemandem der sich dafür interessiert diskutieren wollen, ob Percy Jackson oder „50 Shades of Grey“ das bessere Buch ist, müssen sie deutlich mehr Recherche Zeit einplanen.

    Was meinen sie eigentlich mit Gaming Literacy? Das vorwissen, das man braucht um ein Spiel abschließen zu können? Das Vorwissen, dass man braucht um mit „Gamern“ über Spiele reden zu können? Wenn menschen dass wollen, Ja, dann müssen sie die Zeit investieren — aber eigentlich wichtig ist doch das Vorwissen, wichtig dass man braucht um Spiele zu genießen.
    Und enweder frustriert einen ein Spiel so sehr, dass man es nicht genießen kann oder wenn einem nur „eine einzige scheinbar banale Information“ fehlt, so kann man sie googlen. Warum empfehlen sie ihren freundinnen die Spiele? Weil es „gute“ Spiele sind, weil sie die Spiele genossen haben oder weil sie glauben, dass ihre freundinnen gerade diese Spiele genießen werden.

    Gibt es dafür einen Skip-Button? | Bild: FromSoftware [Dark Souls]

    Zuersteinmal, Ja, gute Tutorials sind wichtig.

    Für viele Spiele und Spieler ist die Herausforderung eines Titels(das Gefühl es geschafft zu haben) eine wichtige Quelle des Genießens. Stellen sie sich vor sie sind ein Bergsteiger und haben den schwierigsten Gipfel der Welt erklommen — sie haben lange trainiert um die Ausdauer zu haben, den Gipfel überhaupt zu erreichen — und nun kommt baut jemand einen Skilift zu dem Gipfel. Können sie nachvollziehen, warum sich das frustrierend anfühlt ? Denn dass ist es wie sich Spieler fühlen, die Dark Souls wegen seiner Schwierigkeit spielen, wenn man die Boss-battles einfach skippen kann. Und wissen sie was diese Spieler machen dann machen werden? Sie werden eine Community für „wahre“ Dark Souls spieler gründen. Wenn die Spiele nicht durch schwierigkeit „gatekeepen“, werden es die Spieler machen — und das ist sehr viel toxischer.

    Denn was schwer oder eine Hürde ist, ist objektiv nicht messbar. Wer die eigene Spielerschaft nicht künstlich homogen halten möchte, muss sich auch damit auseinandersetzen, was Hürden für unterschiedliche Spieler*innen bedeuten.

    Es ist objektiv auch nicht messbar, ob eine Farbe als grün oder blau gesehen wird. Das bedeutet nicht, dass es keinen Unterschied gibt. Spiele setzen sich damit auseinander, was für Hürden unterschiedliche Spieler*innen bevorzugen — primär dadurch dass sich Spiele differenzieren. Aber die meisten Spiele und Spieler sehen Hürden, als etwas dessen Überwindung der Spielspaß ist. Haben sie sich mit dieser Bedeutung von Hürden für Spieler*innen auseinandergesetzt. Und ja, viele Spiele halten die eigene Spielerschaft homogen in dem Sinne, dass ihre Spielerschaft diejenigen Spieler umfasst, die diese Hürden bevorzugen.

  38. Also entweder war ich ein Genie oder man kann seine ersten Romane schon nach ein paar Wochen Schulunterricht oder spätestens einem Jahr lesen. Denn für diese Leseanfänger*innen gibt es eben besonders einfach zu lesende Bücher mit großer Schrift und vielen Bildern. ¯\_(ツ)_/¯
    Und ich verlange zu keinem Zeitpunkt, dass alle Spiele jetzt „einfach“ sein sollen (wobei ich wie gesagt „einfach“ als Begriff schon zur Definition stellen würde), sondern dass wir ein stärkeres Bewusstsein für unterschiedliche Herausforderungen für unterschiedliche Spieler*innen haben sollten. Wenn es einen Storymode gibt, nimmt das den Spieler*innen, die gerne auf höchster Schwierigkeit spielen wollen, diese Möglichkeit absolut nicht weg, gibt aber anderen die Möglichkeit, in ein Spiel oder das Medium an sich wenigstens mal reinzuschauen. (Dabei halte ich Storymodes auch nicht für die Universallösung, denn, erneut, „Schwierigkeit“ ist nur eine Barriere, die das Medium Spiel im Vergleich z.B. zum Medium Roman relativ unzugänglich macht.)

  39. Derva Jul 1, 2019

    Sehr schön geschrieben.

  40. vortex Jun 29, 2019

    >Und ich verlange zu keinem Zeitpunkt, dass alle Spiele jetzt „einfach“ sein sollenWenn es einen Storymode gibt, nimmt das den Spieler*innen, die gerne auf höchster Schwierigkeit spielen wollen, diese Möglichkeit absolut nicht weg,Welcher erwachsene Person hat schon beides so konstant, dass sie dann auch noch mit beidem konstant mithalten kann, um über die Konventionen der Spiele selbst auf dem Laufenden zu bleiben und ihre mühsam erarbeitete Gaming Literacy nicht wieder zu verlieren?<

    Es gibt kein Hobby zum Nulltarif und ich habe den Eindruck, dass Sie eben dies fordern.

  41. Gamer Jul 7, 2019

    Es gibt nun wirklich Spiele für alle Zielgruppen. Wenn ich zu unsportlich fürs Klettern bin, muss ich eben erstmal trainieren. Nicht jeder muss Dark Souls spielen können. Aufmerksamkeit bekommt man duch so einen Artikel, aber man sollte nicht alles dem Clickbait opfern, nicht jede Idee muss man im Internet veröffentlichen.

  42. Apfelfreund Jul 1, 2019

    Story Modus in Call of Duty ist bestimmt unterhaltsam…

  43. Weiß nicht, ob du dich mit Klettern auskennst. Beim Indoor-Climbing gibt es immer verschiedene Kletterrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.